Über 3.200 Patienten in der Bereitschaftspraxis behandelt

24.04.2016

KVB betreibt seit Oktober 2015 am DONAUISAR KLINIKUM eine Bereitschaftspraxis

Erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Versorgung von ambulanten Patienten

Gute Nachrichten für Patienten, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinische Hilfe brauchen: Die am 1. Oktober 2015 von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) eröffnete Bereitschaftspraxis konnte aktuell schon über 3.200 Patienten versorgen. Die vertrauensvolle Kooperation von KVB, den niedergelassenen Ärzten und dem DONAUISAR Klinikum am Standort Dingolfing hat eine verbesserte Behandlung außerhalb der normalen Sprechstundenzeiten ermöglicht. Die Patienten haben stets eine zentrale Anlaufstelle im Landkreis Dingolfing. 

Dabei wird die Bilanz des ersten halben Jahres von allen Seiten positiv gesehen. Dr. Gerald Quitterer als regionaler Vorstandsbeauftragter der KVB lobte die verbesserte Patientenversorgung und die Entzerrung der Dienstzeiten für die Ärzte. Stolz war er auch, dass dieses erste Projekt in Niederbayern so gut angenommen wird. Die schnelle Umsetzung hob Dr. Uli Langgärtner hervor: „Im Mai haben wir den Förderverein gegründet, im Oktober ging die Praxis an den Start.“ Hier hätten das Klinikum und die KVB erstaunlich gut zusammengearbeitet. Die hohen Patientenzahlen zeugten davon, dass die Bevölkerung das Angebot annehme. 


Dr. Andreas Paintner hob als Ärztlicher Kreisvorsitzender und Arzt, der auch in der Bereitschaftspraxis tätig ist, die gute Zusammenarbeit im Dienst hervor: „Wir sind mit offenen Armen empfangen worden. Das ist nicht selbstverständlich.“ Außerdem berichtete er von seinen Dienstzeiten: Von über 600 Stunden jährlich hätten sich diese auf etwa 60 reduziert. Nikola Schneider, Regionalleiterin Bereitschaftsdienst / Notarztdienst Ost bei der KVB, zeigte sich zufrieden mit der engen Abstimmung mit dem Klinikum zur Organisation der Praxis. Ein besonderer Vorteil sei, dass die Bereitschaftspraxis direkt in die Notaufnahme eingebettet sei. 


Lange Wartezeiten gebe es nach den Erfahrungen der Ärzte nur an bestimmten Tagen im Jahr wie an Heilig Abend. Ansonsten liege die Wartezeit bei etwa einer halben Stunde – so wie in einer Praxis auch. Ein Vorteil sei auch, dass im Falle eines Falles die Möglichkeiten eines Krankenhauses nur ein paar Meter entfernt seien. Der parallele Fahrdienst sei bei den weiten Strecken ein großer Vorteil. Dass der Fahrer, meist ein Sanitäter, dabei sei, sei eine Hilfe für jeden Arzt, zudem aber auch eine Beruhigung besonders für Ärztinnen, die dann etwa nachts nicht mehr allein unterwegs sein müssten. 


Von Seiten des DONAUISAR Klinikums berichteten der stellvertretende Ressortleiter Medizin und Pflege, Prof. Dr. Stefan Rath, und Chefarzt Dr. Heribert Fröschl. Beide waren sich einig, dass es keine größeren Problempunkte gebe. Zudem könnten durch die Praxis auch Patienten im Krankenhaus behandelt werden, die die Ärzte sonst wegschicken müssten. Für einen Zeckenbiss oder ähnliches sei das Krankenhaus einfach nicht zuständig. 


Die Bereitschaftspraxis am Klinikum Dingolfing hat montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 8 Uhr des Folgetags, mittwochs und freitags von 13 bis 8 Uhr des Folgetags sowie an den Wochenenden ganztags geöffnet. Die Praxis befindet sich unmittelbar in den Räumen der Notaufnahme der Klinik, der Weg ist gut sichtbar ausgeschildert. Bayernweit gibt es derzeit über 60 zentral gelegene Bereitschaftspraxen, die sich in der Regel an Kliniken befinden. Die Zahl dieser Bereitschaftspraxen soll in den nächsten Jahren sukzessive auf über 100 steigen. 


Die Bereitschaftspraxis an der Klinikum Dingolfing ist Teil einer umfassenden Reform des Bereitschaftsdienstes in Bayern. Ziel ist es, flächendeckend in ganz Bayern eine ambulante medizinische Versorgung auch abends und nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen zu gewährleisten. Zugleich soll die Dienstbelastung möglichst gleichmäßig unter den zum Dienst verpflichteten Haus- und Fachärzten zu verteilt werden. Außerdem sollen die Notaufnahmen an den Kliniken entlastet werden. 
Mit dem Pilotprojekt Dingolfing und Straubing begann im Oktober 2015 die zweite Umsetzungsstufe der Reform. Zwischenzeitlich sind drei weitere Regionen als Pilotregionen umgesetzt und am Laufen. In den Pilotregionen gibt es einen separaten Fahrdienst für notwendige Hausbesuche und Dienste in Bereitschaftspraxen, die vorrangig an Kliniken eingerichtet werden. Die Patienten finden so bayernweit gut erreichbare Bereitschaftspraxen, die sie ohne Voranmeldung aufsuchen können. 
Erreichbar ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst über die bundesweit einheitliche kostenfreie Rufnummer 116 117. 

Bereitschaftspraxis

Freuen sich über einen gelungenen Projektstart: Chefarzt Dr. Heribert Fröschl (v.l.), Klinik-Pressesprecher Jürgen Stern, Prof. Dr. Stefan Rath (Ressortleiter Medizin und Pflege und Leiter der ÜBAG), Dr. Gerald Quitterer (Regionaler Vorstandsbeauftragter der KVB), Dr. Andreas Paintner (Ärztlicher Kreisvorsitzender), Nikola Schneider (Regionalleiterin Bereitschaftsdienst /Notarzt Ost) und Dr. Uli Langgärtner (Vorstand des Förderverein der Praxis).