Behandlung bei Arthrose in Hüfte oder Knie

18.05.2015


Arthrose an Knie und Hüfte behandeln

Chefarzt Dr. Kamran Dabidian referiert über moderne Therapieverfahren

Beim Treppensteigen wirkt bereits das Dreifache des eigenen Körpergewichts auf die Gelenke. Bei einem Menschen, der 80 Kilo wiegt, wäre das umgerechnet fast eine Vierteltonne, und das bei jedem Tritt. Wenn es nun irgendwelche Störungen an Hüft- oder Kniegelenk gibt, werden diese durch die großen Belastungen verstärkt und bereiten Probleme. Häufig komme es dabei über die Jahrzehnte zu einer Arthrose, erklärt Dr. Kamran Dabidian, Chefarzt am DONAUISAR Klinikum Landau bei seinem Vortrag im vollbesetzten Speisesaal des Klinikums. Die Arthrose, so der Chefarzt weiter, sei ein chronischer und im Verlauf zunehmender Gelenkverschleiß, bei dem der Knorpel geschädigt wird. Wenn die Knorpel-, also die Gleitschicht, die jeder von uns in seinen Gelenken hat, fehle, „knirsche“ es. Durch den Abrieb des Knorpels werden die Knochenhaut und die Gelenkschleimhaut gereizt, dadurch würden Schmerzen entstehen. Welche Möglichkeiten die Klinik für Konservative Orthopädie und spezielle orthopädische Chirurgie nun biete, um eine Arthrose an den großen Gelenken zu therapieren, stellte er im Verlauf des Informationsabends anschaulich dar.

Wenn das Gelenk bzw. der Knorpel noch nicht komplett zerstört ist, seien an erster Stelle immer konservative Mittel, das heißt nicht-operative Verfahren die erste Wahl. Der Chefarzt rate, unbedingt in Bewegung zu bleiben und z.B. Fahrrad zu fahren oder spazieren zu gehen. Auch eine Elektrotherapie oder eine physikalische Therapie können Linderung versprechen. Da es bei der Arthrose aber auch zu einer  entzündlichen Reizung im Gelenk komme, sei eine zusätzliche Einnahme von Medikamenten oftmals notwendig. Arthrose-Schmerzmittel sog. nichtsteroidale Entzündungshemmer setzten hier direkt am Gelenk an und können die Entzündungsreaktion unterdrücken. Bleiben diese wirkungslos, können Injektionen mit Hyaluronsäure direkt ins Kniegelenk sinnvoll sein. Diese helfen, den Gleiteffekt des Knorpels zu verbessern. Wenn die Entzündung fortgeschritten sei, könne über eine Spritze auch Kortison verabreicht und damit die Beschwerden gelindert werden. Das ideale Therapieverfahren müsse dabei individuell auf den Patienten, seine Bedürfnisse und Ansprüche in Abwägung der individuellen Risiken gemeinsam abgestimmt werden, um neben einer größtmöglichen Schmerzfreiheit auch die Lebensqualität rasch wieder herzustellen. Hier arbeite die Klinik um Dr. Dabidian interdisziplinär mit dem MVZ Landau, dem Zentrum für Schmerzmedizin sowie der Physiotherapie am Haus zusammen.

Ein Großteil der Patienten komme mit den nicht-operativen Maßnahmen meistens sehr lange zu recht. Sind die Grenzen der konservativen Therapie jedoch erreicht, helfe oftmals nur der künstliche Gelenkersatz (sogenannte Endoprothese), um den Leidensdruck zu verringern, Beschwerdefreiheit zu erzielen und die Mobilität zu sichern. Der Ersatz des verschlissenen Gelenks werde am DONAUISAR Klinikum Landau in frisch renovierten, hoch modernen und sterilen OP-Sälen nach den Standards des zertifizierten Endoprothesenzentrums Deggendorf durchgeführt.

Voll besetzter Saal beim Vortrag von Chefarzt Dabidian

Durch die strengen Vorgaben zur Erlangung dieses Gütesiegels werde eine hohe medizinische Qualität sichergestellt. Optimierte Behandlungsabläufe gewährleisten, dass Patienten interdisziplinär betreut und damit Komplikationen reduziert würden. Hier arbeite die Abteilung von Chefarzt Dabidian eng mit dem erfahrenen Team um Prof. Dr. Peter Schandelmaier zusammen. Beim Ersatz von Hüft- und Kniegelenken kämen heutzutage überwiegend minimal invasive Verfahren und modernste Techniken zum Einsatz. Diese ermöglichen eine gewebeschonende Art der Implantation, eine schnellere Rehabilitation sowie einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. Das große Angebot an modernen und knochenschonenden Prothesen biete zudem bereits die Möglichkeit, den Gelenkersatz auf die Gegebenheiten im individuellen Knie anzupassen (z.B. spezielle Prothesen für Frauen), bestehende Fehlstellungen (z.B. X-Beine) zu berücksichtigen und auf die Bedürfnisse des Patienten abzustimmen (z.B. bei sportlich aktiven Menschen).

Zur ambulanten Abklärung der Beschwerden an Knie oder Hüfte in der orthopädischen Klinik Landau sei eine Einweisung vom Hausarzt oder eine Einweisung vom MVZ Landau nötig. Privatpatienten können direkt einen Termin in der Sprechstunde des Chefarztes vereinbaren. Gemeinsam mit dem Patienten wird hier entschieden, welche Art der Therapie die für ihn optimale sei. Kontakt: 09951-752235.

Der Vortrag fand in der Reihe „Gesundheit im Dialog“ statt, die von der vhs, der AOK, dem Förderverein des DONAUISAR Klinikums und dem Klinikum selbst organisiert wird.