Erster Deggendorfer Prostatakrebs-Patiententag

12.11.2019

Passend zur derzeit laufenden „Movemberaktion“, die ganz im Zeichen der Männergesundheit steht, fand in Deggendorf der erste Patiententag zum Thema Prostatakrebs an der TH Deggendorf statt. Rund 60 Teilnehmer hatten sich eingefunden, die sich für diese Thematik interessierten oder eben selbst davon betroffen sind. In seiner Begrüßungsrede unterstrich Landrat Bernreiter seine volle Unterstützung für diesen Informationstag, der in Kooperation des Donau-Isar-Klinikums mit der Prostatakrebs Selbsthilfegruppe (SHG) Deggendorf entstand.

Die Vorträge eröffnete Dr. med. Leonhard Stark, Chefarzt der Urologie des Donau-Isar-Klinikums, einem profunden Experten dieser Thematik. Dr. Stark spannte den Bogen seines Vortrages von der Entstehung über die Diagnose bis zur Therapie dieser Erkrankung, die jährlich 60.000 neuerkrankte Männer in Deutschland betrifft und an der über 12.000 versterben. Letzteres könnte in vielen Fällen verhindert werden, wenn denn mehr Männer von der einschlägigen Vorsorgeuntersuchung Gebrauch machen würden. Als zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum kann der Patient in Deggendorf auf eine vollumfängliche Versorgung zurückgreifen, die in Kürze mit der Ausstattung eines Da-Vinci-Systems (roboter-assistierte Chirurgie) erweitert wird.

Dr. med. Ellen Kiesling stellte mit ihrem Vortrag der urologisch-chirurgischen Behandlung die strahlentherapeutische Therapie zur Seite. Da diese technisch hochkomplizierten Methoden mittlerweile gleichgute Behandlungserfolge aufzuweisen haben wie der chirurgische Eingriff, stellen sie in viele Fällen eine echte Alternative dar. Die Standortleitung des Deggendorfer RADIO-LOG MVZ Strahlentherapie beleuchtete alle zurzeit gängigen strahlentherapeutischen Methoden und stellte das Behandlungsspektrum ihrer Deggendorfer Einrichtung vor, das in Kooperation zum Donau-Isar-Klinikum stehe.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Selbsthilfe Prostatakrebs e.V. (BPS), Werner Seelig, brachte seine Verbundenheit mit der SHG Prostatakrebs Deggendorf in seinem Vortrag zum Ausdruck. Er stellte die Aufgaben des BPS vor und leitete das Augenmerk der Veranstaltung auf den betroffenen Menschen, der einen Weg finden muss mit dieser Erkrankung zu leben. Dies war dann auch das Abschlussthema von Kurt Imhof, dem Leiter der SHG Prostatakrebs Deggendorf. Ausgehend vom eigenen Durchleben dieser Krankheit, stellte er den Betroffenen mit all seinen Nöten und Ängsten, in den Vordergrund seines Beitrages. Auf der Suche nach dem Umgang mit dieser Erkrankung, kann laut Imhof der Anschluss an eine SHG helfen Lösungen und Wege aus Einsamkeit und Isolation zu finden. Alle diesbezüglichen Informationen findet man auf der Homepage: www.prostata-deg.de.

Foto: Die Referenten mit Landrat Christian Bernreiter (l.): Chefarzt Dr. Leonhard Stark, Dr. Ellen Kiesling, Werber Seelig und Kurt Imhof. Sie verstanden es in die komplizierten Zusammenhänge dieser Erkrankung einzuführen und blieben dem Publikum abschließend keine Frage schuldig.