Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit)

Der Herzinfarkt und seine Folgen sind immer noch die Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Das akute Koronarsyndrom (ACS), wie er in der Fachsprache genannt wird, bedarf einer sofortigen Behandlung. Dabei spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. Die Errichtung einer Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit) trägt dazu bei Zeitverluste in der Diagnostik und Therapie bei Patienten zu verringern.

Dabei muss beachtet werden. 40 Prozent der Patienten, die am Herzinfarkt sterben, das Krankenhaus gar nicht erst erreichen. Rufen Sie bitte im Zweifel den Notarzt unter Telefon 112. Hier finden Sie die Warnzeichen eines Infarkts.

In enger Kooperation mit der Rettungsleitstelle, den Notärzten und den Rettungsdiensten werden Patienten mit Brustschmerzen und damit Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom oder einer Durchblutungsstörung am Herzen in die Chest Pain Unit (CPU) gebracht. Die behandelnden Fachärzte für Kardiologie versorgen gemeinsam mit speziell geschulten Pflegekräften die Patienten nach festgelegten  Behandlungsrichtlinien. So kann sehr schnell erkannt werden, ob eine sofortiger Herzkatheter-Eingriff erforderlich ist und der Eingriff gegebenenfalls binnen weniger Minuten nach Eintreffen in der Klinik im Herzkatheterlabor durchgeführt werden, und das 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Für diese Aufgabe ist die Chest Pain Unit mit einer hochwertigen technischen Ausstattung bestens ausgerüstet. Dazu gehören u.a. die Echokardiographisch (Ultraschall) und die hochmoderne Katheteranlagen.

Die Behandlung richtet sich nach den Leitlinienempfehlungen der nationalen und internationalen Fachgesellschaften und berücksichtigt die Schwere der Erkrankung und das Risiko für den Patienten. Bei geringem Risiko kann der Patient auf eine Station verlegt werden; kritische Fälle oder Patienten mit Herzinfarkt werden dagegen auf die Intensivstation verlegt. Anderseits werden Patienten ohne akutes Risiko und ohne schwere Herzerkrankung rasch nach Hause entlassen und von der Sorge um ihren Gesundheitszustand befreit. Damit werden verfügbare Ressourcen für die kranken Patienten optimal eingesetzt.