Fibromyalgie: Gute Fachärzte entscheidend

02.07.2018

Fibromyalgie:
Gute Fachärzte sind für eine rasche Diagnose entscheidend
Chefarzt Dr. Axel Menzebach und Stefan Duschl informierten

Ursache unbekannt, Diagnostik komplex – Kennzeichen des Fibromyalgie-Syndroms, welche viele Betroffene oft in eine Sackgasse führen. Häufig dauert es Monate oder Jahre, bis diese Erkrankung von einem Arzt festgestellt wird. Denn: Das Fibromyalgiesyndrom ist ein Komplex aus Beschwerden, bei dem starke Schmerzen in allen Körperregionen empfunden werden können, dazu kommen häufig noch Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Schwellungen – nur einige der über 100 möglichen Begleiterscheinungen der Krankheit.

Chefarzt Dr. Axel Menzebach, Leiter des Zentrums für Schmerzmedizin am DONAUISAR Klinikum Landau, und Stefan Duschl vom Fibromyalgie Verein Bayern e.V. informierten im Kasino des Klinikums über dieses vielschichtige Krankheitsbild.

Fibromyalgie ist nicht heilbar, aber gut behandelbar
Das Wichtigste vorweg: Es gibt gute multimodale Schmerztherapien, mit denen die Erkrankung zwar nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar ist. Fibromyalgie ist chronisch und zählt zu den rheumatischen Erkrankungen. Aufgrund diffuser Beschwerden in sämtlichen Körperregionen, zur Tages- und auch Nachtzeit, lassen sich die Schmerzen häufig nur schwer lokalisieren oder gar treffend beschreiben. „Da es bei der Fibromyalgie keine typischen Laborwerte gibt, die der Arzt bei Verdacht untersuchen kann und der Schmerz selbst von den Betroffenen schwer in Worte zu fassen ist, dauert es oftmals recht lange, bis Betroffenen geholfen werden kann“, so Chefarzt Dr. Axel Menzebach. Hinzu komme, obwohl die Krankheit bereits seit mehr als 30 Jahren anerkannt sei, dass viele Menschen und auch nicht spezialisierte Ärzte einfach zu wenig über dieses Krankheitsbild wüssten.

Rasche Diagnose dank spezieller Fachärzte
„Patienten, bei denen ein Verdacht auf Fibromyalgie besteht, sollten daher unbedingt einen Facharzt mit zusätzlicher Qualifikation als Schmerztherapeut aufsuchen“, so Chefarzt Dr. Axel Menzebach, Leiter des Zentrums für Schmerzmedizin in Landau. In seinem Team am DONAUISAR Klinikum Landau verfügen aktuell drei Ärzte über diese spezielle Weiterbildung. „Die Zusatzqualifikation ist wichtig, um den Patienten die Odyssee von Arzt zu Arzt teils über mehrere Jahre hinweg zu ersparen“, ergänzt Menzebach. Der Erstkontakt erfolgt hier über das MVZ unter 09951/752237. Hier sind die Fachärzte der Klinik auch ambulant tätig.

Neben einer allgemeinen körperlichen Anamnese, einem ausführlichen Gespräch und dem Einsatz eines Fragebogens, der exakt auf die Anforderungen von Fibromyalgie-Erkrankten zugeschnitten ist, ließe sich die Diagnose recht treffend und rasch stellen und auch andere Erkrankungen frühzeitig ausschließen.

Multimodale Verfahren als Therapieansatz
Gerade bei starken Beschwerden könne eine sogenannte Multimodale Schmerztherapie sinnvoll sein. Bei diesem Ansatz werden Bewegung, Entspannungsmethoden und Methoden aus der Verhaltenstherapie miteinander kombiniert, um mit den Schmerzen im Alltag besser zu recht zu kommen. Auch Medikamente können bei einigen Patienten Teil der Therapie sein und die Beschwerden lindern. Häufig werden auch ergänzende Physiotherapie, Wasseranwendungen und Saunagänge und sanfte Massagen von Betroffenen als angenehm und erleichternd empfunden.

Selbsthilfe eine wichtige Säule in der Begleitung
Neben den verschiedenen multimodalen Therapien ist die Selbsthilfe eine wichtige Säule in der Begleitung und Aufklärung der betroffenen Fibromyalgie-Patienten. Stefan Duschl,  1. Stellvertretender Vorsitzender des Fibromyalgie Vereins Bayern e.V., stelle hierzu die Arbeit des Fibromyalgie Vereins Bayern e.V. vor. In Veranstaltungen des Vereins werden Kongresse, Patientenschulungen und Mitgliedertreffen organisiert. Sein Ziel und das seiner engagierten Kollegen ist es, in Bayern für Betroffene und Angehörige Selbsthilfe der kurzen Wege zu regionalen Ärzten, Therapeuten, medizinischen Einrichtungen und Informationsveranstaltungen zu ermöglichen. „Der persönliche Kontakt und Austausch mit unseren Mitgliedern ist die Basis für Verbesserungen im Umgang mit diesem Krankheitsbild,“ erläutert Duschl sein Bestreben.

Auch Menschen, die für ihre Region eine Selbsthilfegruppe gründen möchten, seien bei Duschl und dem Verein an der richtigen Adresse: „Gerne unterstützen wir Initiativen von Patienten und Betroffenen, die eine Selbsthilfegruppe gründen möchten, mit unserem  Netzwerk.“ Alle erforderlichen Informationen seien auf der Homepage unter www.fibromyalgie-bayern.de zu finden.

Der Vortrag aus der Reihe „Gesundheit im Dialog“ wurde gemeinschaftlich organisiert vom DONAUISAR Klinikum, der vhs Landau, der AOK Straubing und dem Förderverein der Klinik. Marion Zimmermann, Geschäftsführerin der vhs bedankte sich mit einem Präsent bei den Referenten für die interessanten Vorträge.

Foto: Stefan Duschl, Dr. Axel Menzebach, Marion Zimmermann und Robert Franke