Fußschmerzen: Nicht nur ein Frauenproblem

30.10.2015

Rund eine Million Schritte geht der Mensch pro Jahr mit seinen Füßen. Dabei müssen diese das gesamte Körpergewicht abfedern. Beim Joggen ist es sogar das Zwei- bis Dreifache. Deshalb sollte der Gesundheit der Füße erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Über Erkrankungen der Füße und die modernen Verfahren der Fußchirurgie referierte Chefarzt Dr. Kamran Dabidian vom DONAUISAR Klinikum Landau im vollbesetzten Konferenzraum.

Häufig werden die Füße in schlechtes und zu enges Schuhwerk gezwängt, aber auch die erbliche Veranlagung spiele bei Deformitäten der Füße eine große Rolle, so der Chefarzt. So leiden immerhin 50 Prozent aller Deutschen unter Fußproblemen. Hallux valgus (Großzehenballen), Hammerzehe oder Schneiderballen sind nur einige der bekanntesten Erkrankungen des Vorderfußes, welche die Mobilität erheblich einschränken.

Gerade der Hallux valgus sei eine Deformität, welche häufig bei Frauen auftrete. Nicht allein hohe, spitze Schuhe, auch das allgemein schwächere Bindegewebe fördert zusätzlich diese Erkrankung. Aber auch bei Sportlern sei oftmals eine Fehlstellung am Vorderfuß zu beobachten. Bei leichteren Graden könne oftmals mit Muskeltraining oder einer Nachtschiene eine Linderung der Schmerzen erzielt werden. Bei stärkeren Fehlstellungen mit entsprechend ausgeprägten Beschwerden  komme jedoch nur eine Operation in Frage. Rund 160 verschiedene Operationsverfahren gäbe es hier in der modernen Medizin. Welches Verfahren für den Patienten das richtige ist, sei jedoch individuell verschieden. Oftmals reiche ein kleiner Eingriff aus, um gelenkerhaltend zu operieren. Aber auch die Entfernung des Gelenks sei für manche ältere Patienten eine sinnvolle Option. Bei schwerwiegenderen Fehlstellungen müssten teils mehrere Verfahren kombiniert werden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

In den meisten Fällen können die Patienten jedoch direkt nach der OP wieder aufstehen und das Krankenhaus nach rund drei Tagen verlassen. Noch einige Wochen nach dem Eingriff sei es sehr wichtig, einen sogenannten Vorderfußentlastungsschuh zu tragen, damit die Bänder, Sehnen und Knochen entlastet würden.

Die neu gestaltete Station, ein hochmoderner und bestmöglich ausgestatteter Operationssaal und die enge Verzahnung mit der Physikalischen Therapie im Haus biete für Patienten der Klinik für Konservative Orthopädie und spezielle orthopädische Chirurgie die besten Voraussetzungen für eine optimale Versorgung und eine schnelle Genesung.