Diabetes kennen und gut mit ihr leben

30.01.2014

Zwei spannende Vorträge zum Thema Diabetes hörten über 60 Teilnehmer in der Reihe Gesundheit im Dialog, welche die AOK, das DONAUISAR Klinikum und die Volkshochschule sowie der Kneippverein organisiert. Oberarzt Dr. Christoph Lipp sprach über die medizinischen Grundlagen der Erkrankung und AOK-Ernährungsberaterin Christa Katzdobler über die richtige Ernährung für Betroffene.
Im Mittelpunkt des Diabetes steht das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse produziert werde, erläuterte Dr. Christoph Lipp vom DONAUISAR Klinikum Deggendorf. Der Oberarzt an der Medizini-schen Klinik II, in der pro Jahr ca. 900 Diabetiker behandelt werden, führte aus, dass beim Typ 1 Diabe-tes die Bauchspeicheldrüse durch eine Art Autoimmunerkrankung zerstört werde. Der Typ 2, der bei 90 bis 95 Prozent der Patienten finden sei, entwickle sich aus einer genetischen Vorprägung durch eine ungesunde Ernährung und Lebensweise. Dadurch komme es zu einer Insulinresistenz, das Hormon wirke schlicht nicht mehr. Um den Zucker los zu werden, trinke der Patient viel und lässt entsprechend viel Wasser. „Das sind die typischen Symptome der Erkrankung“, sagte Dr. Lipp.
Bei der Behandlung werde zuerst am Lebensstil gearbeitet. „Durch die richtige Ernährung, Selbstkontrol-le und Bewegung kann man sehr viel erreichen. Die Ergebnisse seien ähnlich gut wie bei den Tabletten.“ Erst wenn sich hier kein Erfolg einstelle, sei eine Behandlung mit Medikamenten angezeigt. Besonders tückisch sei der Diabetes, weil viele Folgekrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstige.
Die verschiedenen Möglichkeiten einer für Diabetiker geeigneten Ernährung stellte AOK-Ernährungsberaterin Christa Katzdobler vor. „Es gibt keine Diabetikerdiät, aber viele wertvolle Tipps, die für diese Patienten besonders wichtig sind“, sagte die Diplom Ökotrophologin. Grundsätzlich sollte jeder Diabetiker, wie aber auch gesunde Menschen, beim Mittag- und Abendessen ein Drittel der Menge durch rohes Gemüse ersetzen. Das glätte den Blutzucker. Da auch Obst zur ausgewogenen Ernährung des Diabetikers gehöre, sollte auch dies täglich auf dem Speiseplan stehen. Damit der Blutzucker da-nach aber nicht zu schnell ansteige, empfahl die Ernährungsexpertin Obst grundsätzlich mit Joghurt oder Quark zu kombinieren. Von Süßstoffen, die vielfach aus unverdaulichen Pflanzenstoffen hergestellt würden, riet sie ab. Außerdem war Katzdobler besonders wichtig, Softdrinks und Schorlen durch Wasser oder ungesüßten Tee zu ersetzen. „Alles andere treibt den Blutzucker ungebremst hoch“, sagte die AOK-Ernährungsberaterin. Eine gute Ernährung bestehe  aus einem Gleichgewicht aus ballaststoffrei-chen Getreideprodukten und Gemüse, Obst kombiniert mit Milchprodukten, sowie Fisch und Fleisch in kleinen Mengen.

Christia Katzdobler und Dr. Christoph Lipp