Zentrum für schweres Asthma

Asthma bronchiale hat in Deutschland eine Prävalenz von 8 – 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Es beginnt meist im Kindesalter mit allergischen Erkrankungen wie Heuschupfen oder atopische Dermatitis und kann durch Absteigen in die tieferen Atemwege zum Vollbild eines Asthmas bronchiale führen. In den letzten Jahren wurden molekularbiologisch und epigenetisch unterschiedliche Asthma-Typen definiert, die nun auch anders behandelt werden können. Diese Asthmaformen wurden früher als „intrinsisches“ also nicht-allergisches Asthma bezeichnet. Heute unterscheiden wir ein eosinophiles Asthma, Th2-mediiertes Asthma, Sport- oder Arbeitsplatz induziertes Asthma oder API bei Kindern. 80 Prozent der Asthmatiker können zufriedenstellend behandelt werden. Schweres Asthma findet sich bei Patienten, die häufig Steroide systemisch und mehr als zwei bis drei Medikamente benötigen und dennoch nicht beschwerdefrei sind.

Für solche Patienten stehen in der Behandlungsstufe 5 nach GINA neuerdings monoklonale Antikörper (Biologicals) zur Verfügung. Da diese Medikamente sehr teuer sind, empfiehlt sich die Vorstellung an einem Zentrum für schweres Asthma, und einem erfahrenen Pneumologen, um die Indikation und Differentialdiagnosen zu prüfen. Die Zusammenarbeit von Zentren für schweres Asthma erfolgt bundesweit über das German Asthma Net und das Netzwerk für schweres Asthma, die einen raschen wissenschaftlichen Austausche ermöglicht und auch Datenbanken mit der Möglichkeit von zahlreichen Publikationen führen.

Leilinien zur Behandlung des Asthmas 2022 modifiziert nach GINA. Im Stadium 4-5 sollte die Behandlung mit Steroiden vermieden und frühzeitig auf eine zielgerichtete Therapie mit einem monoklonalen Antikörper umgestellt werden.In der Pneumologie im Donau Isar Klinikum Landau - Deggendorf ist nun ein solches Zentrum, verwirklicht und akkreditiert. Patienten können ambulant über unser MVZ und stationär an der Abteilung für Pneumologie (Innere Medizin 5) behandelt werden.

Die Zuweisung ist für niedergelassenen Pneumologen nach Terminvergabe möglich. Im Stationären Bereich stehen im Asthmazentrum alle Möglichkeiten der Funktionsdiagnostik, der Abklärung von Differentialdiagnosen (Reflux, vocal cord dysfunction, uvm.) die invasive und nicht-invasive Beatmung sowie die Einstellung auf Heimbeatmung zur Verfügung.