Neu: Mini-Endoskopie in Deggendorf

19.03.2024

Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten an den Gallenwegen

Mit der neuen Mini-Endoskopie hat das DONAUISAR Klinikum gute Erfahrungen gemacht. Es erspart Patienten eine Operation an der Galle oder der Bauchspeicheldrüse. „Wir Gastroenterologen sind als Spezialisten für die Verdauungsorgane froh über die neuen Möglichkeiten“, unterstreicht Privatdozent Dr. Martin Caselitz als Leiter der Endoskopie. Die Spiegelung von inneren Organen ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil von Diagnostik und Therapie unterschiedlichster Erkrankungen. Bei einer Spiegelung werden über Körperöffnungen Organe wie die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm, der Dickdarm, aber auch das Bronchialsystem dargestellt und begutachtet. In gleicher Sitzung können dabei auch diagnostische und therapeutische Eingriffe unterschiedlichster Art bei schlafenden Patienten durchgeführt werden. Dr. Caselitz nennt ein Beispiel dafür: „Wenn wir den Darm betrachten, können Polypen als Vorstufen von Darmkrebs direkt entfernen. Das ist das beste Mittel, um diesen Krebs zu verhindern.“ Darauf wies das Klinikum erst jüngst bei einem Informationsabend zum Thema Darmkrebs eindrücklich hin. Genau diese Untersuchung könne Leben retten. 

Durch die Weiterentwicklung dieser speziellen Instrumente, die Endoskope genannt werden, können jetzt auch, noch feinere Organe zu untersuchen. Ein Beispiel dafür ist das Einführen der Mini-Endoskope in den Gallengang und in den Bauchspeicheldrüsengang. Dabei wird zunächst die Einmündung des Hauptgallenganges im Zwölffingerdarm mit einem normalen Endoskop aufgesucht. Anschließend führt der Arzt das Mini-Endoskop mit einem Durchmesser von 3 bis 4 Millimeter über das normale Endoskop in den Gallengang ein. 

Das Innere des Gallenganges, das bislang nur indirekt durch radiologische Verfahren mittels Kontrastmittel dargestellt werden konnte, kann nun direkt in hoher Auflösung betrachtet werden. „Hier interessiert uns insbesondere das Vorliegen von Steinen oder Engstellen. Steine, die tief im Gallengangsystem liegen, können dann unter Sicht mit einem Laser zertrümmert werden. Auf diese Weise wird der betroffene Patient schneller schmerzfrei und ihm kann eine aufwendige Operation erspart werden“, erklärt Dr. Caselitz. 

Es gibt aber auch noch einen zweiten großen Fortschritt: „Die Engstellen z. B. beim Gang zur Bauchspeicheldrüse können mittels gezielter Entnahme von Gewebeproben besser zugeordnet werden. Die Analyse dieses Gewebes ist für den Patienten von entscheidender Bedeutung, da hiermit eine bessere Tumordiagnostik ermöglicht wird. Das heißt, er hat letztlich bessere Chancen heilt zu werden“, hebt Dr. Caselitz hervor. Genau deswegen freut er sich, dass er dieses inzwischen bewährten Verfahren in Deggendorf anbieten kann. 

Klein, kleiner am kleinsten: Der schwarze Schlauch gehört zu einem normalen Endoskop, der blaue zum Mini-Endoskopie und in der Mitte liegt ein Instrument, das durch den blauen Schlauch zum Einsatz kommt. 


Privatdozent Dr. Martin Caselitz bei einer endoskopischen Untersuchung.