Wichtige Aspekte der Sterbebegleitung thematisiert

24.11.2023

Palliativveranstaltungen thematisiert wichtige Aspekte der Sterbebegleitung

Deggendorfer Palliativgespräche, Referenten diskutieren über Paternalismus, Sterben auf der Frühgeborenen Intensivstation und die Zukunft des Sterbens

Bei den Deggendorfer Palliativgesprächen referierten auf Einladung von Chefärztin Dr. Susanne Zunko und OÄ Dr. Barbara Lighvani drei renommierte Experten aus dem Bereich der Palliativmedizin über ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen. Die Veranstaltung zog zahlreiche Teilnehmer aus der medizinischen Gemeinschaft, sowie Interessierte aus der breiten Öffentlichkeit an. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Themen Autonomie und Paternalismus in der Palliativmedizin, das Sterben auf der Frühgeborenen Intensivstation und die Zukunft des Sterbens in Verbindung mit der palliativen Betreuung.

Der erste Referent des Abends Dr. Michael Rechenmacher eröffnete die Veranstaltung mit einem fesselnden Vortrag über Paternalismus in der Palliativmedizin. Er betonte die Bedeutung einer einfühlsamen und respektvollen Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften und Patienten. Dr. Rechenmacher hob hervor, dass Patienten selbst in schwierigen medizinischen Situationen das Recht haben, über ihre eigene Behandlung informiert und aktiv an der Entscheidungsfindung beteiligt zu werden.

Im Anschluss sprach Frau Claudia Sommerauer, Pfarrerin und Psychotherapeutin über das sensible Thema des Sterbens auf der Frühgeborenen Intensivstation. Sie betonte, dass Sterbebegleitung nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Neugeborenen von größter Bedeutung ist. Und wie wichtig die psycho-soziale Versorgung und längerfristige Begleitung  der Familien von Frühgeborenen ist, um in dieser schwierigen Situation optimalen Trost und Unterstützung bieten zu können.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Dr. Thomas Sitte, der über die Zukunft des Sterbens sprach. Er warf die Frage auf, ob der aktive Sterbewunsch weiterhin bestehen würde, wenn eine intensive Betreuung durch die Palliativmedizin gewährleistet ist. Dr. Sitte betonte, dass eine angemessene palliative Versorgung dazu beitragen kann, dass Patienten sich sicher und begleitet fühlen, was in einigen Fällen den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe verringern würde. Dennoch müsste man stets die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten respektieren.

Für die passende musikalische Gestaltung am Klavier und auf der Geige sorgten Hsiao Lieng Liu und Veronika Pröbstl von der Berufsfachschule für Musik aus Plattling. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern nicht nur wertvolles Fachwissen, sondern auch die Möglichkeit den Dialog über Palliativmedizin und Sterbebegleitung weiterzuführen. Die Palliativveranstaltung verdeutlichte erneut die Bedeutung einer einfühlsamen und patientenzentrierten Betreuung in der letzten Phase des Lebens. Sie stellte die Themen Paternalismus, das Sterben von Kindern und die Zukunft des Sterbens in den Fokus und regte zu einer reflektierten Auseinandersetzung damit an.

Die Veranstaltung war somit ein bedeutender Schritt hin zu einer verbesserten Sterbebegleitung und sie sensibilisierte die Teilnehmer für die Herausforderungen und Möglichkeiten in der Palliativmedizin. Abschließend lässt sich sagen, dass Diskussionen und Erkenntnisse der Palliativveranstaltung einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Sterbebegleitung geleistet haben. Es bleibt zu hoffen, dass solche Veranstaltungen weiterhin stattfinden und so dazu beitragen, dass Patienten in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich betreut werden. 

Nahmen das Lebensende in den Fokus: Chefärztin Dr. Susanne Zunko (v.l.), Oberärztin Dr. Barbara Lighvani, Dr. Thomas Sitte, Claudia Sommerauer und Dr. Michael Rechenmacher.