Nottrauung in Landauer Krankenzimmer innerhalb von 48 Stunden

11.05.2023

Paar heiratet im Kreis von Wegbegleitern, Ärzten und Schwestern

Das gibt es nur ganz selten und in ganz besonderen Fällen: Das Standesamt Landau hat ein Krankenzimmer zum Trauzimmer mit Blumen und ein paar Luftballons gemacht. In einer Nottrauung haben Maria Theresia Zellmeier und Thomas Sperber den Bund fürs Leben geschlossen. Während andere ihre Eheschließung über Monate planen, ging es bei dem Paar angesichts der gesundheitlichen Einschränkungen des künftigen Ehemanns schnell. Innerhalb von 48 Stunden waren alle Formalitäten erledigt und das Paar gaben sich im Kreis von Wegbegleitern, Schwestern und Ärzten neben dem Pflegebett das Ja-Wort.

Der Standesbeamte hat am Tisch Platz genommen, ebenso die künftige Ehefrau und der Ehemann saß in seinem Rollstuhl – über eine Nasenmaske bekam er auch noch Sauerstoff zur Unterstützung. Rudolf Wolferseder führte die Zeremonie durch. Er freute sich darüber, dass das Paar trotz aller Umstände ihre Liebe feiert. Aus dem Ich und dem Du wird durch die Eheschließung ein Wir. Dass sie auch in schweren Tagen zusammenhalten hat das Paar in den letzten Monaten gezeigt: Die Braut hat ihren künftigen Ehemann an jedem Tag im Krankenhaus besucht. Sie war in den letzten acht Monaten immer für ihn da – egal wann, egal wo. Da war die Entscheidung zur Hochzeit folgerichtig, auch und besonders unter diesen Umständen.

Das Ja-Wort gaben beide klar und deutlich. Bei der Unterschrift zeigte Wolferseder dem Ehemann den richtigen Ort und der Ehefrau gab er einen Hinweis, dass sie jetzt einen Doppelnamen führt. Untermalt wurde die Feier mit Musik aus dem Handy. Wie es sich gehört kam nach dem Abschluss der Zeremonie die Feier. Oberärztin Ingrid Sema hat sich um einen Kuchen und Häppchen gekümmert. Die Hochzeitstorte schnitt das Paar gemeinsam an. Dazu gab es alkoholfreien Sekt und Karamalz. Gratuliert hat das ganze Team der Station der Pneumologie mit Ärzten und Pflegekräften, für die dieser Tag auch etwas ganz besonders, ein Fest für die ganze Station war.