Notaufnahme in Landau wird vorübergehend geschlossen

01.12.2021

Die Notaufnahme in Landau kann leider nicht mehr offengehalten werden, da das Personal dringend in anderen Bereichen benötigt wird. Patienten, die bisher selbständig die Notaufnahme aufgesucht haben, erhalten zukünftig ihre Versorgung in Dingolfing oder Deggendorf. „Wir bedauern diese unvermeidbare Maßnahme und bitten dafür um das Verständnis der Bevölkerung. Die Alternative wäre, schwer kranke Patienten nicht mehr zu behandeln. Die Zahlen der Patienten mit Corona steigen leider immer noch sehr schnell. Ich hoffe, dass die Landauer vor diesem Hintergrund die längere Fahrt auf sich nehmen“, sagte Vorstand Dr. Inge Wolff. Die Versorgung von schweren Notfällen und die Sprechstunden des MVZ werden von dieser Maßnahme nicht berührt, ebenso arbeiten die Geriatrie und die Pneumologie im Landauer Krankenhaus wie gewohnt weiter. 

Für Vorstand Dr. Inge Wolff spielt Landau trotz der vorübergehenden Schließung der Notaufnahme eine zentrale Rolle im DONAUISAR Klinikum. Das Haus kümmert sich in den nächsten Wochen vor allem um die Behandlung von pneumologischen und geriatrischen Patienten. Ausgewählte Patienten für die Pneumologie und die Geriatrie in Landau werden mit dem Rettungsdienst gebracht. Die Aufnahme erfolgt nur durch den Notarzt. Selbstständig sollte sich niemand ins DONAUISAR Klinikum Landau begeben. 

Der Krankenhausbetrieb wird weiterhin aufrechterhalten und Landauer Haus bietet damit den Kliniken in Dingolfing und Deggendorf dringend benötigte Versorgungskapazitäten. Durch die Umschichtung des Personals werden Pflegekräfte frei, die in Dingolfing eingesetzt werden können. Dies ermöglicht indirekt die Einrichtung von zwei Intensivbetten auf der Corona-Station des DONAUISAR Klinikums Dingolfing. Dies war auch ein dringender Wunsch und Forderung des Krankenhauskoordinators für den Bereich Landshut. Die zentrale Anlaufstelle für Notfälle ist die Bereitschaftspraxis am und die Notaufnahme des DONAUISAR Klinikums Dingolfing, die mit Personal verstärkt worden ist. 

Für den Landkreis wird die medizinische Versorgung „unbequemer“ wie Dr. Ralf Hau als ärztlicher OP-Manager betonte: „Die zeitkritischen Notfälle wie Schlaganfall und Herzinfarkt wurden bereits bisher in Dingolfing oder Deggendorf versorgt. Die notärztliche Versorgung bleibt unverändert.“ Die Rettungswägen könnten nach Rücksprache mit der Leitstelle Patienten für die Pneumologie oder Geriatrie nach Landau bringen. Nicht zeitkritische Notfälle haben längere Transport- und vielleicht auch Wartezeiten aber keine medizinischen Nachteile. Mit einem Beispiel bringt es Dr. Hau auf den Punkt: „Für die Heilung eines gebrochenen Arms resultieren aus 30 Minuten keine Folgeschäden. Es entstehen Unannehmlichkeiten meist bei denjenigen, die sich an die Regeln halten.“ 

Dass der Krisenstab des Klinikums den Schritt nur schweren Herzens getan hat, betonte Chefarzt Prof. Dr. Stefan Rath als Ressortleiter Medizin und Pflege: „Landau hat in den letzten Jahren mit der Schmerztherapie, der Geriatrie, der Endoprothetik und der Pneumologie ein einzigartiges Profil entwickelt. Wir sind stolz auf das, was die Mitarbeiter in Landau geschaffen haben – auch ich habe dort regelmäßig operiert.“ Das ganze Klinikum freut sich, dass sich diese Bereiche einen überregionalen Ruf erarbeitet haben. „Wir können verstehen, dass unsere Entscheidung vielen Landauern wehtut, aber es war leider unumgänglich“, unterstrich der Chefarzt. 

Dieses Bedauern teilte auch Landrat Werner Bumeder: „Dieser Schritt ist schmerzhaft aber nötig. Wir danken, dem Klinikum, dass einen solchen unpopulären Schritt geht. Hätten manche Politiker mehr Mut gehabt, wären wir vielleicht gar nicht in dieser Situation. Wir sind zuversichtlich, dass Landau sein Profil nach der Pandemie wieder voll zur Geltung bringen kann. Wir danken allen Mitarbeitern von Herzen, die in die dieser schweren Zeit ihren Mann und ihre Frau stehen.“