Ausgezeichnete Bereiche im DONAUISAR Klinikum: Perinatalzentrum

07.07.2021

Worum geht es?
Rund 250 Kinder brauchen pro Jahr eine besondere Starthilfe ins Leben. Sie kommen teilweise viel zu früh auf die Welt oder sind viel zu leicht, wiegen teilweise nur 500 Gramm. Oft ist ihre Lunge noch nicht richtig entwickelt oder sie haben mit einer Infektion zu kämpfen. Bei all ihren Problemen steht ihnen das Team der Kinderintensivstation rund um die Uhr zur Seite. Oft verbringen die Kleinen Wochen und Monate im Krankenhaus, bis sie fit genug sind, um nach Hause in die Familie entlassen zu werden.

Wer gehört zum Team?
Das Perinatalzentrum ruht auf zwei großen Säulen, der Kinderklinik und der Geburtshilfe. Der Bereich der Geburtshilfe betreut dabei Risikoschwangere von Beginn an mit dem Bestreben, eine Frühgeburt nach Abwägung der Risiken so weit wie möglich zu verhindern. Denn der beste Platz für ein Baby in den ersten 40 Wochen ist der Bauch seiner Mama. In beiden Bereichen arbeiten Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten Hand in Hand. Zur optimalen Betreuung der Schwangeren besteht desweiteren eine Kooperation mit spezialisierten Ärzten in der sogenannten Pränataldiagnostik (PD. Dr. med. Stefan Hutter), um eine bestmögliche Betreuung der Schwangeren sicherzustellen. Seitens der Kinderklinik besteht eine Kooperation mit der Kinderchirurgie der Kinderklinik St. Hedwig, Regensburg. Falls eine chirurgische Versorgung eines Früh- oder Neugeborenen notwendig sein sollte stehen hier Ärzte rund um die Uhr zur Verfügung, um den notwendigen Eingriff vor Ort in Deggendorf vornehmen zu können.

Warum ausgezeichnet?
Es gibt kaum einen Bereich der Medizin der strenger kontrolliert wird als die Versorgung Frühgeborener. Daher ist es eine besondere Auszeichnung, diese Versorgung überhaupt durchführen zu dürfen. Aktuelle Qualitätszahlen können unter www.perinatalzentren.org nachgelesen werden. Dabei brauchen die Deggendorfer Ergebnisse den Vergleich mit keiner bayerischen Klinik zu scheuen. Im Bayerischen Krankenhausplan ist die Deggendorfer Einrichtung als Perinatalzentrum Level 1 anerkannt, damit sind hier vor Ort alle personellen als auch technischen Voraussetzungen gegeben, um die Versorgung von sehr unreifen oder schwerstkranken Früh- und Neugeborenen bestmöglich zu gewährleisten.

Wie gestaltet sich die Versorgung in der Region?
In Niederbayern gibt es drei Kliniken der höchsten Versorgungsstufe für Frühgeborene (Perinatalzentrum Level I), die Kinderkliniken in Landshut, Passau und Deggendorf. Entsprechend werden in Deggendorf viele Kinder von Familien betreut, die in den Landkreisen Dingolfing-Landau, Straubing-Bogen und Regen leben.

Was sind die Besonderheiten?
Aktuell hat das Klinikum eine der modernsten neonatologischen Intensivstationen gebaut. Insgesamt wurden 17 Millionen Euro in die Versorgung der Kleinsten investiert. Auf der neuen Station haben die Eltern nun auch die Möglichkeit, rund um die Uhr bei ihren Kindern zu bleiben, was bisher noch nicht möglich war (sogenanntes Rooming-In). Diese Einbindung der Eltern / Familie in die tägliche Pflege der Kinder ist mittlerweile essentieller Bestandteil der Betreuung Frühgeborener und ist nachweislich wichtig für die Entwicklung der kleinen Patienten. Um die Familien auch nach der Entlassung nach Hause weiter begleiten zu können wurde die Nachsorgeeinheit „Bunter Kreis“ ins Leben gerufen. Kinderkrankenschwestern, Psychologen und Sozialpädagogen begleiten hier die Familien ehemaliger Frühgeborener oder kranker Neugeborener zu Hause weiter. So können Ängste genommen, die Familien entlastet und bestimmte Förderungen für die Kinder in die Wege geleitet werden.