Welttag der seltenen Erkrankungen: Sarkoidose

01.03.2021

Chefarzt Dr. Dennis Bösch informiert zum Welttag der seltenen Erkrankungen über die Sarkoidose. Diese Erkrankung kann ganz verschiedene Gesichter annehmen und wird am DONAUISAR Klinikum Landau behandelt – vor allem, wenn sie die Lunge betrifft. Der Chefarzt der Pneumologie berichtet in einem kurzen Interview über die Kennzeichen und die Heilungschancen dieser Erkrankung.

Herr Chefarzt Dr. Bösch, was ist Sarkoidose? 
Die Sarkoidose zählt zu den seltenen Erkrankungen und ist eine von verschiedenen sogenannten granulomatösen Erkrankungen, bei der bis heute die genaue Ursache unklar ist. Granulome sind kleine knötchenartige Ansammlungen von Entzündungszellen.

Woran erkennt man die Erkrankung?
Die Sarkoidose kennt eine akute Form und eine chronische, die fast immer die Lunge betrifft, darüber hinaus jedoch auch andere Organe, wie zum Bespiel Gehirn, Herz oder Augen u.w.m. einschließen kann. Entsprechend mannigfaltig können die Symptome auftreten. Die akute Sarkoidose ist typischerweise durch eine schmerzhafte Sprunggelenksarthritis und Knötchen an der Vorderseite der Unterschenkel geprägt. Im Röntgen zeigt sich zudem typischerweise eine Schwellung der Lymphknoten an den beiden Lungenwurzeln (bihiläre Lymphknotenschwellung). Bei der Sarkoidose der Lunge kann es vornehmlich zu einer belastungsabhängigen Kurzatmigkeit und oftmals auch chronischem trockenem Husten kommen. 

Haben Sie es oft mit Sarkoidose zu tun?
Wir sehen in Landau regelmäßig Patienten zur Abklärung einer Sarkoidose. Oft steht hier die Abklärung vergrößerter Lymphknoten zwischen den Lungen, dem sog. Mediastinum im Vordergrund, da es eine Vielzahl weiterer, zum teil bösartiger Erkrankungen gibt, die mit einer Schwellung der Lymphknoten in diesem Bereich einhergehen. Hierbei hilft uns der endobronchiale Ultraschall (EBUS), mit dessen Hilfe wir während einer Bronchoskopie quasi über die Bronchialwände hindurch sehen und eine gezielte Lymphknotenprobe entnehmen können, während der Patient schläft.

Wie stehen die Heilungschancen?
Das ist ganz unterschiedlich. Die akute Sarkoidose verschwindet meist von selbst wieder. Bei der Lungensarkoidose reicht vielfach das Beobachten, bei wenigen Patienten muss man längerfristig Kortison geben