Landrat Trapp als Kurzzeitpraktikant

11.02.2020

Dienstbeginn 21:30 Uhr: Landrat Heinrich Trapp hat seine Zivilkleidung gegen das Weiß der Ärzte und Schwestern eintauscht. Damit hat er ein Versprechen aus einer Dienstversammlung des DONAUISAR Klinikums eingelöst und sich die Verhältnisse vor Ort in der Dingolfinger Notaufnahme aus der Nähe angeschaut. Den Samstagabend hat er sich bewusst ausgesucht, weil er auch den betrunkenen Patienten nicht aus dem Weg gehen wollte.
Allerdings hat sich gezeigt, dass der Betrieb in der Notaufnahme nicht vorhersehbar ist. Praktisch zeitgleich mit dem Landrat kam eine Patientin mit dem Rettungswagen, bei der ein Schlaganfall vermutet wurde. Sie hat der Kurzzeitpraktikant kurzerhand auf ihrem Weg begleitet. Der erste Schritt war die Aufnahme mit dem Abklären der wichtigsten Symptome. Hier gibt es immer mal wieder Probleme: Manchmal brauchen so viele Patienten Hilfe, dass der Platz nicht reicht. Mitunter verstehen Angehörige nicht, dass sie den Patienten nicht begleiten können, weil auch andere Patienten mit einem Recht auf Privatsphäre im Raum sind. Und schließlich: Es gibt auch die Drogenabhängigen und die Betrunkenen, die nicht nur derb verbal gegen das Klinikpersonal aussteilen. Das alles erfährt der Praktikant Trapp vom Krankenpfleger Manuel Asam, der ihn in die Notaufnahme eingeladen hat.
Asam bringt den Landrat auch ins CT. Dort wird die gerade die Patientin untersucht. Die Radiologin und die Röntgenassistentin erklären dem Praktikanten, wie die Untersuchung mit Kontrastmittel abläuft und wo man auf dem Bild sehen kann, ob die Durchblutung des Gehirns gestört ist. Die Bilder werden nachts an einen Neurologen in München oder Regensburg geschickt, der die Patientin über eine Videoverbindung kontaktiert und bestimmte Tests mit ihr durchführt.
Nachdem Landrat Trapp sicher ist, dass die Patientin gut versorgt ist, besucht er die Chirurgen im Schockraum und lässt sich dort erklären, wie schwerstverletzte Personen behandelt werden. Mit Asam wirft er einen Blick in den Herzkatheter, wo rund um die Uhr Herzinfarkte behandelt werden können. Schließlich lässt er es sich nicht nehmen, auch die Schwestern im Nachtdienst auf den Stationen zu besuchen. Überall ist Überraschung und die Freude groß.
Als der Landrat seine weiße Kleidung wieder ablegt und kurz vor Mitternacht das DONAUISAR Klinikum Dingolfing wieder verlässt, hat er viel gelernt – auch für seine Arbeit als Verwaltungsratsvorsitzender. Und als er wieder ins Auto steigt, macht sich von der nahen BRK-Wache wieder ein Rettungswagen mit Blaulicht auf den Weg.

(Pfleger Manuel Asam (r.) hat den Kurzzeitpraktikanten Landrat Heinrich Trapp in die Notaufnahme eingeladen und durch die Räume geführt. Hier machen sie im Schockraum Station)