Weihnachtliche Gedanken der Klinikseelsorge

24.12.2019

Liebe Patientin, lieber Patient,
sehr geehrte Damen und Herren!

Die Christen bereiten sich in diesen Tagen auf das Weihnachtsfest vor. Wir feiern die Geburt Jesu. In der Geburtskirche in Bethlehem findet sich in der Geburtshöhle der Stern. Dieser Stern ist nur gut sichtbar, wenn sich die Besucher*innen bücken und sich auf Augenhöhe mit einem fiktiven Baby begeben – ein schönes Symbol für die Geburt Jesu.

Auch der Eingang der Geburtskirche ist niedrig – ursprünglich, damit nicht die Reiter mit ihren Pferden und Wagen hineinkonnten. Doch auch das passt: die Mächtigen und Reichen müssen absteigen und sich bücken, um hineinzukommen – ein schönes Symbol für die Geburt Jesu.

Am 6. Januar feiern wir den Besuch der Sterndeuter an der Krippe; Gelehrte – auch sie beugen die Knie und erfahren Jesus als neuen König – ein schönes Symbol für die „Erscheinung“ Christi.

In diesem Bücken hin zum Stern können wir die Botschaft von Weihnachten zusammenfassen:

Gott wendet sich uns Menschen zu,
bückt sich,
lässt alles Göttliche,
wird ein Baby in einer Höhle
umgeben von Aussenseiter*innen.

Gott begegnet uns dort, wo wir Gott nicht vermuten:
im Kleinen,
in einer Geburt,
in einem hilflosen Baby.

Vielleicht will Gott uns auch im Alltag dort begegnen, wo wir ihn nicht vermuten:
in den Kleinen und Ausgegrenzten,
in den Kranken und Sterbenden…,
am Rande,
in unbedeutenden oder schwierigen Situationen,
die dann plötzlich im Licht des Sterns erstrahlen.

Lassen wir uns von dieser Weihnachtsbotschaft von einem Großen, der ganz klein in diese Welt kommt, anstecken und unsere Welt durchleuchten.

Möge Gott auch Ihr Leben in der jetzigen Situation durch-leuchten.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein ebenso gesegnetes neues Jahr 2020 wünschen Ihnen
Dr. Inge Wolff (Vorstand) und die ökumenische Klinikseelsorge