Chefarzt Sawalhe geht in den Ruhestand

22.09.2019

DonauIsar Klinikum verabschiedet Experten für minimal-invasive Chirurgie

Dingolfing. Mit einem festlichen Abendessen hat das DONAUISAR Klinikum seinen langjährigen Chefarzt Dr. Samir Sawalhe in den Ruhestand verabschiedet, allerdings nur teilweise: Als geschätzter Operateur bleibt er der Gynäkologie in Dingolfing erhalten. So kann er seine Spezialität, die minimal-invasive Chirurgie, Inkontinenz-und Beckenboden Rekonstruktion weiter betreiben. Als Experte in diesem Bereich hat er sich weltweit Ansehen erworben. 
Über die Jahre hat Chefarzt Dr. Samir Sawalhe eine enge Verbindung zu den Kliniken in Deggendorf und in Dingolfing aufgebaut und hat 2018 zeitweise beide Abteilungen geleitet. . Nach dem Studium in Padua kam er nach Deggendorf und stieg dort unter Dr. Dieter Kreß schnell zum Facharzt, zum Oberarzt und zum leitenden Oberarzt auf. 1995 hat ihn Landrat Heinrich Trapp als Chefarzt nach Dingolfing geholt. Seinen unbedingten Einsatz für die Patienten hob Vorstand Dr. Inge Wolff hervor. Besonders lobte sie den Aufbau des Zentrums für minimal-invasive Chirurgie, das Patienten und lernwillige Fachärzte von nah und fern anzog. Als Referent sei Chefarzt Sawalhe auf internationalen Kongressen zudem sehr gefragt. In diesem Jahr ist er Ende September nach China und in Oktober zum Europäischen Kongress 2019 eingeladen. „Von ihnen konnte und kann man viel lernen. Bei ihnen wissen sich die Frauen in guten Händen“, sagte Dr. Wolff anerkennend. Sie sei dankbar, dass er sich immer für das Gesamtunternehmen eingesetzt habe.

 Verabschiedung Chefarzt SawalheVorstand Dr. Inge Wolff und Chefarzt Dr. Samir Sawalhe danken seiner Ehefrau Dr. Rosanna Maule-Sawalhe. 

Fast 25 Jahre verbinden Landrat Heinrich Trapp mit Chefarzt Sawalhe. Er habe ihn als ganz besonderen Menschen kennengelernt, der hohe Achtung verdiene. Schon allein, da ihm eine Karriere als Chefarzt nicht in die Wiege gelegt worden sei. Durch sein operatives Geschick sei es gelungen, die Akzeptanz für die Gynäkologie in Dingolfing sehr, sehr schnell zu erhöhen. Er erinnerte auch daran, dass sich auch die Frau eines Scheichs in Dingolfing habe behandeln lassen und auch arabisches Fernsehen schon vor Ort gewesen sei. Heute sei er sehr dankbar für das, was miteinander möglich war. 
Das Lob bezog Chefarzt Sawalhe vor allem auf sein Team – in der Gynäkologie, aber auch im Konzert mit den anderen Fachabteilungen. Er freute sich, dass zu seiner Verabschiedung auch ehemalige Chefärzte gekommen waren. Der Chefarzt gab den Dank zurück. Sein Traum, Mediziner zu werden, war alles andere als leicht zu erreichen: Im Exil geboren schlug er sich als Kellner, Tellerwäscher, Landarbeiter und Maurer durch. Als solcher machte er sich auch selbstständig. Seinen Traum gab er aber nie auf. Nach einem Semester Medizin in den USA, musste er zurück und arbeitete wieder als Maurer. 
Letztlich habe ihm der italienische Staat die Chance zum Medizinstudium eröffnet. Seine Frau habe er während des Studiums kennengelernt. Seitdem sei sie seine größte Stütze geblieben: „Was damals unmöglich schien, ist Wahrheit geworden“, bilanzierte Chefarzt Dr. Sawalhe. In Deutschland habe er eine gute Ausbildung bekommen. „Für das und alle weiteren Chancen bin ich Italien und Deutschland sehr, sehr dankbar.“ Heute könne er seinem Nachfolger Prof. Dr. Walther Kuhn eine gut bestellte Abteilung übergeben, die Sawalhe als Operateur weiterhin unterstützen werde. 
Unter den Gästen des Festabends waren auch die stellvertretende Landrätin Manuela Wälischmiller mit ihrem Mann, der Zweite Bürgermeister der Stadt Dingolfing, Franz Bubenhofer, einige niedergelassene Ärzte, zahlreiche ehemalige und aktive Chefärzte aus Deggendorf und Dingolfing sowie viele Pflegekräfte von Station und aus dem OP-Team.Verabschiedung Chefarzt SawalheAbschiedsfoto von Chefarzt Sawalhe (3.v.l.) und seiner Ehefrau Dr. Rosanna Maule-Sawalhe mit seinen Weggefährten: Landrat Heinrich Trapp, den Ressortleitern Chefarzt Prof. Dr. Stefan Rath und Chefarzt Dr. Michael Mandl, seinem Nachfolger in Dingolfing Chefarzt Prof. Dr. Walther Kuhn und Vorstand Dr. Inge Wolff.