Ultraschall oder MRT? Wie kommt man dem Krebs auf die Spur?

23.04.2019

Ultraschall oder MRT? Wie kommt man dem Krebs auf die Spur?
Chefarzt Dr. Stark wirbt für eine enge Kooperation von Radiologen und Urologen

Deggendorf. Wie kann man die Früherkennung des Prostatakrebses optimieren? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung, bei der Urologen und Radiologen sich gemeinsam fortbildeten. Chefarzt Dr Leonhard Stark vom DONAUISAR Klinikum Deggendorf stellte zuerst den Zusammenhang her: Durch den Blutwert PSA gelinge es, das Prostatakarzinom bereits in Frühstadien zu entdecken. Bei nur gering erhöhten Werten erbringe die Gewebsprobe jedoch häufig keinen sicheren Befund. Zur Verbesserung der Diagnostik zeige hier das MRT einige Vorteile.
Gemeinsam mit Oberarzt Dr Thomas Fröhler von der radiologischen Abteilung am Klinikum schilderte Dr. Stark den Stellenwert des MRT in der Früherkennung. Mit der sogenannten PI-RADS Klassifikation gelinge es, Tumoren mit hoher Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Dabei unterscheide man eine Einteilung nach PI-RADS 1-5. Während bei einem PI-RADS 1-2 ein Prostatakrebs eher unwahrscheinlich ist, spricht ein PI-RADS 4-5 mit zunehmender Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakrebses. Bei einem PI-RADS 3 liege die Wahrscheinlichkeit bei etwa 12%.
Wenn das MRT unauffällig, könne eine Gewebsprobe oft unterbleiben. Bei sehr auffälligem MRT helfe die Methode bei der Lokalisation des Tumors. Keineswegs sei es jedoch immer erforderlich. Bei verdächtigem Tastbefund der Prostata und hohem PSA könne auch auf ein MRT verzichtet werden.
Die Gewebsprobe der Prostata erfolge oft durch eine sogenannte Fusion der MRT-Bilder mit dem Ultraschallbild. Dabei würden gezielt die im MRT verdächtigen Areale der Prostata biopsiert. Einschränkend wies Dr. Stark darauf hin, dass es sich beim primären Einsatz des MRT um keine Kassenleistung handele, wobei dies mittelfristig zu erwarten sei.
Zu den verschiedenen Reihenfolgen der Medikamente zur Behandlung eines bereits metastasierten Prostatakarzinoms, sprach Prof. Dr. Maximilian Burger von der Urologischen Universitätsklinik Regensburg. Die neuen Medikamente seien sehr teuer, würden aber auch eine hohe Verträglichkeit mit nur geringen Nebenwirkungen aufweisen. Allerdings besitze bei sehr aggressiven Tumoren die Chemotherapie weiterhin einen hohen Stellenwert, zumal auch die Chemotherapie relativ gut verträglich sei.
Über erste Erfahrungen mit einem neuen Medikament, welches beim Prostatakrebs eingesetzt werden könne, berichtete Privatdozent Dr. Thomas Schnöller. Es komme zum Einsatz, wenn das Geschwür zwar noch nicht metastasiert sei, sich jedoch gegen den Hormonentzug durchsetze. Allerdings handelt es sich hierbei um ein kleines Patientenkollektiv, da bei Vorliegen eines sogenannten kastrationsrefraktären Stadiums mit der modernen Bildgebung mittels PSMA-PET CT zumeist doch schon Metastasen nachweisbar sind. Angesichts dieser Erkenntnisse warb Dr Stark im Interesse der Patienten für eine weitere enge Kooperation der Urologen mit den Radiologen.

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