Dauerhafte Hilfe bei chronischen Schmerzen

06.02.2019

Dauerhafte Hilfe für Patienten mit chronischen Schmerzen
Chefarzt Dr. Axel Menzebach referiert in Landau

Das DONAUISAR Klinikum Landau hat mit dem Zentrum für Schmerzmedizin eine extrem wichtige Einrichtung für alle Patienten mit chronischen Schmerzen etabliert. Die Patienten kommen aus weiten Teilen Deutschlands, weil sie den ganzheitlichen Ansatz schätzen. Dieses Erfolgsrezept erläuterte Chefarzt Dr. Axel Menzebach bei einem Vortrag im Rahmen der Reihe Gesundheit im Dialog, die vom Förderverein des Klinikums, von der AOK und dem Klinikum selbst organisiert wird.

„Wir können nur selten kurzfristige Erfolge anbieten. Unser Ziel ist es, eine mittel- und langfristige Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten zu erreichen. Dafür dann dauerhaft.“ Entscheidend für die Erfolge des Landauer Konzepts, das der Einrichtung einen exzellenten Ruf beschert hat, sind nach Menzebachs Auffassung: das Festlegen eines individuellen Behandlungspfades, das Wissen über die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen einzelner Therapiemaßnahmen und die langjährige Erfahrung beim ganzen Behandlungsteam.

Warum der Ansatz der stationären Schmerztherapie umfassend sein muss, liegt für den 45-jährigen Chefarzt auf der Hand: „Über die Jahre hinterlässt der Schmerz tiefe Spuren in der Seele, im sozialen und beruflichen Leben. Viele Schmerzpatienten ziehen sich zurück, haben wenig soziale Kontakte, beruflich steht oft Berentung oder Hartz IV am Ende einer Schmerzkarriere. Auch Beziehungen werden durch chronische Schmerzen schwer belastet.“ Deshalb kümmern sich die Landauer Schmerzmediziner nicht nur um die körperlichen Aspekte der Erkrankung, sondern nehmen auch das soziale Umfeld eines Patienten in den Blick.

Dabei setzen sie auf personelle Kontinuität. „Wir sind stolz darauf, dass wir quasi seit dem ersten Tag mit demselben Behandlungsteam arbeiten. Diese Expertise eines erfahrenen Teams aus Ärzten, Schmerzschwestern, Physiotherapeuten, Psychologen und einem Psychotherapeuten kann man durch nichts ersetzen, das schlägt jede Spritzenkur“, ergänzt Menzebach. Die enge Anbindung der Selbsthilfegruppe „Schlamassel“, die von ehemaligen Patienten der Landauer Schmerzmedizin gegründet wurde, ergänzt das stationäre Angebot. Die Gruppe unterstützt und begleitet weiter, nachdem der Patient die Klinik verlassen hat.

Bei der körperlichen Behandlung profitiert der Patient von der engen Anbindung an die Neurochirurgie und die Orthopädie in Landau. Und es gibt die Möglichkeit nach der stationären Behandlung weiter ambulant durch Dr. Menzebach und sein Team betreut zu werden.  „Oft handelt es sich ja um spezielle Probleme im Bewegungsapparat, die „Volkskrankheit“ Rücken spielt eine große Rolle. Da sind wir sehr froh, dass wir auf ausgewiesene Experten zurückgreifen können.“ Gleichzeitig ist eine große physiotherapeutische Abteilung unter Leitung von Josef Plenk etabliert: „Wir bieten das ganze Spektrum physiotherapeutischer Therapie, Trainingstherapie am Gerät und Bewegungstherapie in der freien Natur.

Der Chefarzt plädiert für Ehrlichkeit: „Man darf den Menschen nichts vormachen. Wer lange an Schmerzen gelitten hat, wird nicht plötzlich geheilt, es gibt keine Wundermedikamente und keine Zauber-Operationen, auch Wellness-Behandlungen wie im Urlaubshotel sind toll, bringen aber  langfristig nichts.“ Das anzuerkennen, sei die Basis für eine tragfähige Partnerschaft mit den Patienten auf Augenhöhe. „In Landau stellen wir die Weichen für ein lebenswerteres Leben neu. Wir möchten zusammen mit dem Patienten seinen Weg zu einer besseren Lebensqualität finden, hin zu mehr Normalität. Dafür sind uns die allermeisten Patienten sehr dankbar. Und das begründet unseren Erfolg.“


Foto: Freuen sich über das rege Interesse: Marion Zimmermann von der vhs und Chefarzt Dr. Axel Menzebach.