Mehr schwere Sportverletzungen

04.07.2018

Unfallchirurg Dr. Hans Wasmeier berichtet:
Mehr schwere Sportverletzungen

Die Verletzungen durch das Fahrradfahren werden immer mehr. Schuld daran sind der Trend zum Downhill und die starke Zunahme der E-Bikes. Dies hat Oberarzt Dr. Hans Wasmeier in der Notaufnahme des DONAUISAR Klinikums Deggendorf beobachtet. „Auch die Schwere der Verletzungen nimmt zu“, sagte er bei einem Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ in der AOK Deggendorf. Federführend organisiert hat ihn Franziska Ittameier von der vhs Deggendorf in Zusammenarbeit mit der AOK, dem Kneippverein und dem DONAUISAR Klinikum Deggendorf. Die Vorstellung des Referenten übernahm Franz Huber von der AOK vor 40 Zuhörern.

Seit zehn Jahren arbeitet Dr. Hans Wasmeier in der Deggendorfer Unfallchirurgie. Die Sportarten, die er in den Blick nahm, waren das Radfahren, Tennis, Fußball und Joggen. Beim Fußball hat sich zum Beispiel die Behandlung eines Außenbandrisses geändert: „Heute wird fast kein Außenband mehr operiert.“

Das Radfahren sei heute die Hauptursache, wenn jemand mit einer Sportverletzung ins Krankenhaus komme. Die Gründe seien zum einen die Zunahme der E-Bikes, da die Radler nicht selten mit ihnen überfordert seien und zum anderen ein Downhillpark. Dabei seien die Radler gut geschützt: „Die haben eine Ritterrüstung an. Wenn Verletzungen auftreten, dann oft an der Schulter, dem Handgelenk, dem Brustkorb, der Halswirbelsäule oder der Milz.“

Die Schwere der Verletzungen rechtfertige dann auch den Einsatz eines Hubschraubers. „Die Unfallorte sind oft schwer erreichbar. Und wenn die Milz verletzt ist, kann der Patient innerhalb kurzer Zeit verbluten.“ Gerade bei solchen Verletzungen sei ein schnelles CT Gold wert. „Durch die Bildgebung sehen wir binnen Minuten alle schweren Verletzungen und können die nötigen Maßnahmen einleiten.“
Bei den meisten Sportverletzungen brauche man aber keine großen Maßnahmen. Selbst bei mehrfachen Rippenbrüchen seien ein Schmerzmittel und leichte Bewegung die Mittel der Wahl. Kühlung und Umschläge mit Quark würden in vielen Fällen Abhilfe schaffen. Wenn Beschwerden jedoch länger anhalten, sollte man den Gang zum Arzt nicht scheuen.

Mit dem Vortrag von Dr. Wasmeier geht die Reihe „Gesundheit im Dialog“ in die Sommerpause. Die nächsten Vorträge sind für Oktober angesetzt.

Foto: Oberarzt Dr. Wasmeier erläutert die anatomischen Gegebenheitem am Arm