Neue Leiterin bei der Stillgruppe Berta Weiß verabschiedet

09.06.2018

Neue Leiterin der Stillgruppe
Nach 22 Jahren verabschiedet sich Berta Weiß – Isabell Krämer übernimmt

Für Texte und Bilder danken wir Lisa Wimmer.

Seit 1996 leitete Berta Weiß die Stillgruppe in Dingolfing. Über 400 Treffen hielt sie in dieser Zeit. Sie machte mit ihrer Stillgruppe ihren Beruf als Kinderkrankenschwester zur Berufung. Denn für sie ist und bleibt das Stillen die wichtigste Präventionsmaßnahme für ein gesundes Leben.Daher lag es ihr, nachdem sie als Kinderkrankenschwester im Donau-Isar-Klinikum Dingolfing heuer in Rente ging, sehr am Herzen, dass sich eine geeignete Nachfolgerin für die, alle zwei Wochen stattfindende, Stillgruppe finde. Und diese fand sie auch – Isabell Krämer ist selbst Mama von Zwillingen. Als sie nach der Geburt der beiden 2016 Probleme mit dem Stillen hatte, besuchte die Arzthelferin Berta Weiß’s Stillgruppe. „Berta konnte mir so toll helfen. Denn Stillen ist nicht immer so leicht, wie man sich es vorstellt“, erzählt die 32-Jährige.Kaum war der Entschluss gefasst, die Gruppe zu übernehmen, machte die Dingolfingerin die einjährige Ausbildung zur Stillberaterin in München. Genauso wie Weiß wird sie sich zweimal im Monat mit den Müttern treffen. Ihre erste Gruppenstunde ist am 7. Juni im Klinikum. „Ich freue mich auf die Herausforderung“, sagt sie: „denn ich trete in riesen Fußstapfen.“

Stillgruppe
Isabell Krämer (links) wird die Stillgruppe von Berta Weiß (rechts) weiterführen – Zweimal im Monat treffen sich die Mamas mit ihr im Klinikum Dingolfing. 

Schon im Dezember 2016 erschien dieser Artikel:

Ein Gewinn für Mutter und Kind Berta Weiß feiert mit ihrer Stillgruppe heuer

20-jähriges BestehenDingolfing. Seit bereits 20 Jahren steht die 61-jährige Niederaichbacherin Müttern bei Fragen rund um deren Baby in ihrer Stillgruppe zur Seite. Zweimal im Monat treffen sich die Mütter mit ihren Kindern bei Berta Weiß im Donau-Isar-Klinikum Dingolfing. Die Mütter bekommen von der Kinderkrankenschwester und Laktationsberaterin nicht nur alle Fragen beantwortet, die ihnen auf dem Herzen liegen, sondern können sich auch mit anderen Müttern austauschen.

Berta Weiß

Seit 1981 arbeitet die Niederaichbacherin bereits am Dingolfinger Klinikum. Dort bekam sie auch ihre eigenen zwei Kinder Martina und Wolfgang. Daher wisse sie aus eigener Erfahrung, was man für Stillprobleme haben kann.Besonders eine Sache ist ihr aus ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester noch gut in Erinnerung geblieben und ist sicher auch ein Grund, wieso sie sich heute so stark für das Stillen einsetzt.

Zu der Zeit ihrer Ausbildung wurde noch sehr wenig gestillt und auch die Ersatznahrung entsprach nicht den heutigen Standards. Im Krankenhaus beobachtete sie dann, wie vielen Babys übel war, sie sich übergeben mussten oder sie Verstopfung hatten. Zuhause sprach sie dann mit ihrer Mutter, die selbst sechs Kinder geboren und gestillt hatte. Der Mutter war dieses Problem nicht bekannt und da machte es bei Berta Weiß „klick“ im Kopf und das Interesse für das Stillen war geboren. Ihr wurde klar, dass die negativen Auswirkungen von der Ersatznahrung kommen mussten.

Heute hält sie Fortbildungen für Kollegen und versucht Müttern das Stillen so gut es geht näher zu bringen. „Ich bin sehr glücklich mit meinem Beruf“, erzählt sie.1996 wurde dann im Dingolfinger Krankenhaus das Elternforum gegründet. Seitdem leitet sie auch die Stillkurse. 2006 machte Berta Weiß eine weitere Ausbildung, mit der sie dann offiziell zur Stillbeauftragten im Krankenhaus wurde und 2007 legte sie sogar die internationale Ausbildung zur IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant) ab.

Die Stillgruppe findet zweimal im Monat für alle Interessierten Schwangeren und Mütter mit Kindern statt und ist weder mit einer Anmeldung noch mit Kosten verbunden.Die Themen reichen dann vom Stillen bis hin zum Schlafen und der Breikost der Babys. „Eigentlich alles, was sich in den ersten Jahren bei den Kindern tut“, fasst es die Kinderkrankenschwester zusammen.Eine Mama der Stillgruppe erzählte, dass sie nicht nur an der Stillgruppe schätze, dass sie sich mit Berta über ihre Probleme unterhalten könne, sondern auch den Austausch mit den anderen Mamas. „Besonders schön ist es auch, die Entwicklung der anderen Babys mit zu verfolgen“, erzählt sie.

Die Frauen bekommen sogar die private Telefonnummer von Berta Weiß, falls sie Fragen haben oder Hilfe benötigen: „Für mich ist besonders die Betreuung wichtig und wenn man dann sieht, dass das Stillen klappt. Denn Stillen ist die natürlichste Ernährung des Neugeborenen, schafft Bindung und ist ein Geschenk für Mutter und Kind. Das ist meine Motivation.“

Stillgruppe
Zweimal im Monat treffen sich die Mütter mit ihren Babys und der Kinderkrankenschwester Berta Weiß im Donau-Isar-Klinikum.