Wirtschaftsjunioren besuchen DONAUISAR Klinikum

22.08.2017

Ein Krankenhaus ist kein typischer Betrieb, und doch muss es effizient handeln, damit Verschwendung vermieden wird. Die Wirtschaftsjunioren Deggendorf haben das DONAUISAR Klinikum Deggendorf besucht. Dabei haben sie sich neue Einrichtungen angesehen und sich darüber informiert, wie sich ein Krankenhaus finanziert.

Durch die verschiedenen Abteilungen führte Dr. Michael Mandl als Ressortleiter Medizin und Pflege die Gruppe. Start war in der Zentralen Notaufnahme, wo Oberärztin Stefanie Hemmer verdeutlichte, wie die Patienten mit verschiedenen schweren Notfällen nach Dringlichkeit unterteilt und entsprechend behandelt werden. Oberste Priorität hat dabei natürlich die lebensbedrohliche Verletzung, es kämen jedoch auch Patienten mit einem Zeckenbiss in die Notaufnahme. Hier seien längere Wartezeiten möglich. 

Auf der Palliativstation
Im Wohnzimmer der Palliativstation ... 

Auf der Palliativstation sahen die Wirtschaftsjunioren eine Einrichtung, die wenig mit dem typischen Bild eines Krankenhauses zu tun hat. Oberärztin Dr. Barbara Lighvani und Pfleger Christian Reisinger erläuterten, dass in der wohnlichen Umgebung schwerstkranke Patienten betreut werden. Rund die Hälfte werde gesundheitlich stabilisiert nach Hause entlassen. Die anderen werden liebevoll begleitet, um ihnen ein würdiges und selbstbestimmtes Sterben zu ermöglichen.
 
Ein Schmuckstück des Hauses zeigte auch Oberarzt Dr. Harald Kaul mit der neugestalteten Dialyse. Hier werde die Blutwäsche für Patienten durchgeführt, deren Nieren nicht mehr ausreichend selbstständig arbeiten. In einer angenehmen Atmosphäre würden die Patienten etwa vier Stunden verbringen, bis die Giftstoffe aus ihrem Blut entfernt worden sind. Durch die moderne Anlage zur Herstellung hochreinen Wassers vor Ort im Klinikum können viele LKW-Fahrten eingespart werden. 

Besichtigung der Notaufnahme
Im Eingangsbereich der Notaufnahme... 

In der Pathologie hatten sich die Teilnehmer schon auf den Anblick des kalten Sektionstisches eingestellt, sie sahen jedoch die Diagnostik für die Lebenden, die den größten Teil der Arbeit in diesem Bereich der Medizin ausmacht. Durch die Begutachtung von Gewebeproben könne zum Beispiel ein Tumor erkannt werden. Moderne Entwicklungen machen es durch die Anwendung der Molekularpathologie sogar möglich, etwa im Vorhinein die Wirksamkeit von Chemotherapien festzustellen. Die Räume und Geräte der Pathologie zeigten die Ärzte Katharina Hüttmann und Dr. med. Christian Schaaf. 

Bei einer Brotzeit erläuterte Jürgen Stern von der Stabsstelle Kommunikation und Konfliktmanagement verschiedenen Systeme der deutschen Krankenhausfinanzierung in den letzten Jahrzehnten mit ihren Vor- und Nachteilen. Vor allem kleineren Krankenhäusern machten die vielen Reformen das Leben schwer. Bei einer regen Diskussion konnten neben den Fragen zur Finanzierung auch viele andere Besonderheiten angesprochen werden. Für die Führung, den Vortrag und die Brotzeit bedankte sich Daniel Rankl, der den Besuch von Seiten der Wirtschaftsjunioren organisiert hat.