Schwindel beim Neurologen abklären lassen

07.07.2017

Wenn die Wahrnehmungen von Auge, Ohr und Gleichgewichtsorgan nicht übereinstimmen, erleben viele Menschen Schwindel. Viele glauben dann, dass der Blutdruck zu niedrig ist, aber in den meisten Fällen liegt eine behandelbare neurologische Ursache vor. Das Schöne ist dabei, dass die Patienten meist schon durch die Schilderung ihrer Wahrnehmungen die Diagnose ermöglichen, und dass der Schwindel oft sehr gut behandelt werden kann. Deshalb riet Facharzt Georgios Ampatzis seinen 70 Zuhörern im DONAUISAR Klinikum Landau, zur Abklärung von Schwindelanfällen einen Neurologen aufzusuchen. Der neue Fachbereichsleiter für Neurologie selbst  ist am DONAUISAR Klinikum Dingolfing tätig. Der Vortrag fand im Rahmen der Reihe Gesundheit im Dialog in Zusammenarbeit von vhs, AOK, dem Förderverein der Klinik und der Klinik selbst statt.

Die Ursachen von Schwindel können vielfältig sein, man sollte ihn jedoch in keinem Fall auf die leichte Schulter nehmen, da er auch ein Zeichen z. B. für Schlaganfälle im Gehirn sein kann. Er kann aber auch, wenn er mit Ohrgeräuschen verbunden ist, zu einem dauerhaften Hörschaden führen. Vielfach ist er aber auch harmlos und nach kurzer Zeit vorbei: „Eine eingehende Diagnostik und dadurch Aufklärung der Patientin ist daher sehr wichtig“, sagte Ampatzis. Dabei ist der wichtigste Teil die Frage nach dem Empfinden der Patienten: Handelt es sich um einen Drehschwindel oder einen Schwankschwindel? Hält der Schwindel länger an oder tritt er in Attacken auf? Mit den Antworten auf diese beiden Fragen, kann der Neurologe seine Diagnose schon erheblich eingrenzen.

Zu den häufigsten Arten des Schwindels zählt auch der Lagerungsschwindel. Dabei lösen sich kleine Steinchen (Otolithen) im Gleichgewichtsorgan von ihrer Unterlage. Durch die richtigen Übungen können sie wieder an den richtigen Platz gebracht werden. Auch eine Entzündung eines Hirnnervs kann Schwindel verursachen. Hier sollte möglichst rasch das richtige Medikament gegeben werden. „Deswegen sollte man mit der Abklärung nicht warten.“ Schließlich könnten, so berichtete der Facharzt für Neurologie, auch Gangstörungen und Schwindel zusammen vorkommen: „Das ist auch im Alter nicht normal. Da gehört abgeklärt, ob nicht ein Schlaganfall oder eine degenerative Erkrankung dahinter steckt.“

Im Gespräch mit den Zuhörern ging Ampatzis auf viele weitere Ursachen und Komplikationen im Zusammenhang mit dem Schwindel ein. Dabei wurde klar, dass viele Patienten trotz einer langen Leidensgeschichte und immer wieder kehrenden Schwindelanfällen noch nie einen Neurologen gesehen haben. Gerade deswegen traf er mit seinen Ausführungen wohl bei vielen Zuhörern auf hohes Interesse.


Vortrag über Schwindel
Der Neurologe Georgios Ampatzis sprach über die Ursachen von Schwindel im DONAUISAR Klinikum Landau.