Großes Interesse an Vorträgen zur Schilddrüse

03.01.2017

Drei Fachärztinnen haben im Osterhofener Kolpinghaus über die Schilddrüse gesprochen. Zur Diagnose und zur konservativen Therapie referierten die Nuklearmedizinerinnen Andrea Teves und Eva Wirthgen-Beyer, zur operativen Behandlung sprach Bianca Schacherer, ihres Zeichens Fachärztin für Viszeralchirurgie. Alle sind Ärztinnen am DONAUISAR Klinikum Deggendorf und freuten sich über die sehr gute Resonanz der Vorträge, welche die AOK, die VHS, der Kneippverein und das Klinikum selbst organisiert haben. Die Begrüßung und Vorstellung der Referentinnen übernahm Peter Wagner von der AOK. 

Referenten
Sprachen gemeinsam über die Schilddrüse: Eva Wirthgen-Beyer (v.l.), Bianca Schacherer, Andrea Teves vom DONAUISAR Klinikum und Peter Wagner von der AOK. Foto 2: Zahlreiche Zuhörer interessierten sich für die Auswirkungen des kleinen Organs.

Die Schilddrüse ist klein, schmetterlingsförmig und extrem wichtig im Körper, erklärten Andrea Teves und Eva Wirthgen-Beyer. Durch die Zuführung von Jod produziert sie Hormone, die z. B. das Wachstum von Neugeborenen oder den Stoffwechsel beim Erwachsenen anregen. Allerdings leiden etwa ein Drittel der Deutschen unter einem Jodmangel, der zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen kann. Diese Vergrößerung an sich kann schon behandlungsbedürftig sein, wenn etwa die Atmung beeinträchtigt wird. Es können aber auch Knoten, Tumore, Entzündungen und Zysten in dem Organ auftreten. Hinweise auf mögliche Veränderungen der Schilddrüsenfunktion liefern auch die Hormonwerte, die mittels einer Laboranalyse des Bluts bestimmt werden. 

Die Diagnose wird mittels Ultraschall und ggf. einer Szintigraphie gestellt. Bei letzterem Verfahren wird dem Patienten ein schwach radioaktives Medikament gespritzt. Durch die Anreicherung in der Schilddrüse kann festgestellt werden wo sich heiße oder kalte Knoten befinden. Entsprechend dieser Diagnose wird die Therapie gewählt: mit der Gabe von Medikamenten, einer Radiojodtherapie oder eine Operation. 

Die Vorbereitung zur Operation und den Ablauf der Operation selbst beschrieb Bianca Schacherer, die in der Abteilung von Professor Dr. Matthias Behrend tätig ist und sich auf die Schilddrüse spezialisiert hat. Mit informativem Bildmaterial aus dem OP zeigte Frau Schacherer anschaulich den operativen Verlauf und nahm somit den Zuhörern die Angst vor etwaigen Komplikationen, wie z. B. einer Verletzung des Stimmbandnervs. Die Funktion dieses empfindlichen Nervs kann während der Operation mit dem sogenannten Neuromonitoring überwacht werden. Auch wiederholte Eingriffe an der Schilddrüse sowie Entfernung von kleinen Schilddrüsen über ein minimalinvasives Vorgehen werden am DONAUISAR Klinikum Deggendorf angeboten. 

Zuhörer
Der informative Abend endete mit zahlreichen Fragen der Zuhörer.