80 Familien kommen zum Frühchen-Café

25.11.2016

80 Familien kommen zum Frühchen-Café:
Freudiges Wiedersehen und Mut machende Geschichten 

Über 80 Familien kamen zum Frühchen-Café des Bunten Kreises: Eingeladen waren Familien mit ihren zu früh geborenen Kindern. Bei Kaffee und Kuchen, in gemütlicher Atmosphäre, konnten die Familien mit den Mitarbeitern die Zeit Revue passieren lassen. Die Eltern haben sich sehr über ein Wiedersehen mit ehemaligen Mitpatienten, Schwestern und Ärzten gefreut. Rege wurden Erfahrungen ausgetauscht.

Zwei werden hier kurz erzählt: 

Die Zwillinge Ramona und Carolin waren vor 16 Jahren Frühgeborene, auch sie sind mit ihrer Familie ins DONAUISAR Klinikum Deggendorf gekommen. Die eine wog 920 Gramm, die andere 1380 Gramm. Heute befinden sich beide in Ausbildung – zur Verkäuferin bzw. zur Arzthelferin. Mutter Annette weiß, warum sie da sind: „Die Eltern, die sich heute Sorgen machen, sollen sehen, dass aus den Kindern etwas werden kann. Beide haben eine normale Schule besucht. So ein Beispiel hat mir damals gefehlt.“ Natürlich war sie auch daran interessiert, was aus den anderen Kindern geworden ist. Sie haben zum Treffen auch Julia mitgebracht: Sie ist 19 wog 675 Gramm und befindet sich auch in der Ausbildung. „Dafür sagen wir auch heute noch Danke.“

Soweit ist Margret noch nicht. Sie ist ein paar Monate alt, hat aber schon einige Krankenhausaufenthalte hinter sich: Nach der Geburt wird ein Loch im Herzen festgestellt. Sie wird immer schwächer und braucht die Ernährung über eine Magensonde: „Jedes Fläschchen war ein Kampf“, sagen ihre Eltern. Dann bekam sie auch noch eine Virusinfektion und konnte deswegen erst später am Herzen operiert werden. In den OP kam sie dann am Tag des Amoklaufs in München. Nach der OP stand die Implantation eines festen Herzschrittmachers zur Debatte. Manche Kinder auf der Station sind in der Zeit verstorben. Doch nach einem Monat war klar, dass es die kleine Margret schafft und dass sie es alleine schafft. Heute muss sie noch Medikamente nehmen, aber sie entwickelt sich trotzdem gut. In dieser Situation war die Unterstützung durch den Bunten Kreis Gold wert. „Mit unserer Nachsorgeschwester war immer jemand da, der sich auskennt. Deswegen mussten wir nicht immer gleich im Krankenhaus antanzen“, fasst es der Vater zusammen. Die Nachsorgeschwester war das Bindeglied zwischen der Familie und dem Krankenhaus. 

Für die Mitarbeiter des Bunten Kreises war es schön, zu sehen wie sich die Kleinsten der Kleinen entwickelt haben. Dies ist der schönste Dank und auch eine Bestätigung für die Wichtigkeit der seiner Arbeit. Der Bunte Kreis ist eine Nachsorgeeinrichtung für Frühgeborene und chronisch kranke Kinder. Die Betreuung der Familien wäre ohne Spenden so nicht möglich. Der Bunte Kreis bedankte sich daher bei dem Treffen auch bei den Firmen und Privatpersonen, die ihn durch ihre Großzügigkeit unterstützen.

Ärzte und Schwestern
Ein schönes Wiedersehen beim Frühchen-Café: Nachsorgeschwestern und Ärzte mit ihren gut gediehenen Schützlingen (stehend).