Mehr Lebensqualität bei chronischen Schmerzen

14.06.2016

Mehr Lebensqualität bei chronischen Schmerzen: Multimodale Schmerztherapie
DONAUISAR Klinikum Landau beteiligte sich am bundesweiten Aktionstag gegen Schmerz

Chronische Schmerzen verändern den normalen Alltag enorm. Mit ihren körperlichen, seelischen und sozialen Ursachen und Folgen gehört die chronische Schmerzkrankheit zu den komplexen und schwer zu behandelnden Erkrankungen. Sie erfordert Spezialisten. Doch von diesen gibt es viel zu wenige: Schmerzmedizin ist nicht flächendeckend verfügbar. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. wären deutschlandweit rund 5.500 bis 6.000 Schmerzmediziner erforderlich. Doch tatsächlich gibt es kaum mehr als 2.000.

Aus diesem Grund hat sich das Team des Zentrums für Schmerzmedizin am DONAUISAR Klinikum Landau dazu entschieden, sich am Aktionstag zu beteiligen und auf das umfassende Versorgungsangebot für Schmerzpatienten aufmerksam zu machen. Dazu wurden in der Eingangshalle Schmerztagebücher und Informationsmaterial rund um das Thema „Schmerz und Schmerzbehandlung“ angeboten. Das Team der Schmerztherapie um Chefarzt Dr. Axel Menzebach M.A. stand den Besuchern für Fragen zu Verfügung. In Vorträgen erhielten die Interessierten einen umfassenden Einblick in das interdisziplinäre Therapieangebot der Schmerzmedizin.

Auch stellvertretende Landrätin Manuela Wälischmiller und Bürgermeister Dr. Helmut Steininger informierten sich aus erster Hand.

Das Zentrum für Schmerzmedizin am DONAUISAR Klinikum Landau bietet seit rund eineinhalb Jahren ein interdisziplinäres und ganzheitliches Therapieangebot und beteiligte sich dieses Jahr bereits zum zweiten Mal am bundesweiten Aktionstag. Michael Dahm, Oberarzt in der Schmerztherapie, stellte dabei fest, dass dieses Angebot von Patienten und zuweisenden Ärzten sehr gut angenommen wird. Bürgermeister Dr. Helmut Steininger war großen Lobes für die Abteilung. Eine Person aus seinem näheren familiären Umfeld habe das Angebot der Schmerztherapie bereits genutzt. Mit sehr großem Erfolg wurde die Behandlung durchgeführt und habe zu einer gesteigerten Lebensqualität beigetragen, deshalb schwöre er auf das Team in Landau. Auch in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Landau sei er sehr glücklich darüber, ein so gutes Angebot vor Ort zu haben. Die Entwicklung des Krankenhauses in Landau sei seit der Fusion als äußerst positiv und vielversprechend zu werten. In enger Zusammenarbeit mit dem Haus in Deggendorf biete es ein hochklassiges medizinisches Angebot für die gesamte Region. Auch stellvertretende Landrätin Manuela Wälischmiller fand viele positive Worte für das Klinikum in der Bergstadt. Gerade die Spezialisierung, wie z.B. im Bereich der Schmerztherapie, sei für das Haus sehr wichtig, um Alleinstellungsmerkmale zu genieren und damit den Fortbestand des Krankenhauses zu sichern. Jede Abteilung, die in der Bevölkerung Zuspruch finde, sei deshalb willkommen.

Oberarzt Michael Dahm erläuterte, dass man grundsätzlich zwei Arten von Schmerzen unterscheide: akute Schmerzen, z.B. wenn man sich den Arm bricht, und langanhaltende, chronische Schmerzen. Letztere sind eine komplexe Erkrankung, die eigentlich immer Körper und Seele betrifft. Das Schmerzzentrum am DONAUISAR Klinikum Landau behandle deshalb „ganze“ Menschen, mit ihren körperlichen, individuellen und biografischen Besonderheiten. Schwarz-Weiß-Schemata oder „Drive-In“-Medizin würden den Patienten nicht gerecht. Das Zentrum für Schmerzmedizin lebe deshalb einen tatsächlich interdisziplinären Ansatz. Die enge Kooperation von Schmerzmedizinern, Neurochirurgen, Orthopäden, Physiotherapeuten und Psychologen des DONAUISAR Klinikums zeige sich etwa in wöchentlichen gemeinsamen Fallkonferenzen und im Austausch ärztlicher Mitarbeiter in der Weiterbildung zum Schmerzmediziner.

Foto (v.l.): Stellvertretende Landrätin Manuela Wälischmiller, Josef Plenk (Leiter der Physiotherapie), Dr. Waltraud Emlinger (Fachärztin in der Schmerztherapie), Dr. Rosemarie Seider (Oberärztin in der Schmerztherapie), Karin Friz (Leitende Pain Nurse), Michael Dahm (Oberarzt in der Schmerztherapie), 1. Bürgermeister Dr. Helmut Steininger