Angst, Stress und Schmerz hängen zusammen

07.06.2016

Angst, Stress und Schmerz als umfassendes Geschehen
Vortrag von Diplom Psychologe Christopher Walz am DONAUISAR Klinikum Landau

Wie hängen Angst, Stress und Schmerzen zusammen? Dieser Frage widmete sich Diplom Psychologe Christopher Walz bei einem gut besuchten Vortrag am DONAUISAR Klinikum Landau. Wichtig war ihm dabei Hinweise zu geben, wie man das Schmerzgeschehen ganzheitlich begreifen könnte. Dabei könne man keinen Schalter umlegen, aber ständig besser damit zu recht kommen. Besonders hilfreich sei es dabei, auf die eigenen Ressourcen, die eigenen Kraftquellen zu schauen.

Der Schmerz sei keine rein körperliche Erfahrung, sondern immer auch mit einem Gefühl verbunden. Besonders der chronische Schmerz sei ein dynamisches Zusammenspiel von biologischen (körperli-chen), psychologischen und sozialen Faktoren. Dementsprechend nehme die multimodale Schmerzen-therapie in Landau auch diese Faktoren in den Blick. Die Ärzte kümmern sich z. B. um die medikamen-töse Versorgung: „Bei den Schmerztherapeuten finden Sie ein komprimiertes Wissen zu Wirkungen und Wechselwirkungen der Arzneimittel“, sagte Walz. Ihm selbst werde auch immer mehr die große Bedeu-tung der Physiotherapie bewusst: „Wenn die Patienten dem Körper etwas Gutes tun, hilft das auch der Seele.“ Entscheidend sei dabei stets die eigene aktive innerliche Beteiligung. Schließlich seien auch die Einzelgespräche und die Gruppenarbeit mit den Psychologen sehr hilfreich. „Weil alles so eng zusam-menhängt, ist aber nichts wichtiger als das andere.“ Diesen umfassenden Ansatz könnten die Patienten innerhalb eines bis zu 15 Tage dauernden Aufenthalts in Landau erfahren.

Obwohl es die meisten nicht gewohnt seien, ihre Gefühle anzuschauen, sei das ein wichtiger Schritt für die Verarbeitung von Stress, Angst und Schmerz. Auch diese stünden in einer engen Wechselwirkung. „Wenn wir uns trauen, unsere vermeintlich ‘negativen’ Gefühle wie Wut, Versagensängste, Schuldgefühle genauer anschauen, haben wir schon viel gewonnen.“, stellte der erfahrene Therapeut fest. Lösen könne man sich von Stress, Angst und Schmerzen etwas, wenn man sich auf das Hier und Jetzt und das, was einem Kraft gibt, ausrichte: auf soziale Beziehungen, Tiere oder die Natur. „Schon kleine Verschiebungen in die positive Richtung können viel bewirken“, berichtete Walz. Ganz wichtig seien Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen – in der Stille mit dem Schwerpunkt auf die Atmung zum Beispiel. Dabei spiele das Alter keine Rolle: „Man kann in jedem Lebensabschnitt viel erreichen“, so Walz und fügt an: „Das halte ich auch überhaupt nicht für banal. Es geht darum, eine ständig neue und frische Sichtweise auf die Dinge des Lebens zu gewinnen, die uns wirklich zutiefst geschenkt sind, und für die wir nichts leisten müssen, sondern die wir einfach dankbar annehmen dürfen.“

Wer sich für eine Schmerztherapie in Landau interessiert kann, sich mit allen Fragen an folgende Tele-fonnummer 09951/75-3265 wenden.

Christopher Walz und Carolin Schaub

Kümmern sich um die psychologischen Komponente der Schmerztherapie in Landau: Christopher Walz und Carolin Schaub.