Chefarzt Mandl spricht über Allergien bei Kindern

07.04.2016

Allergien betreffen heute etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen, aber nicht immer verlaufen sie schwerwiegend. Der Chefarzt im DONAUISAR Klinikum Dr. Michael Mandl referierte bei der AOK über Allergien bei Kindern. Veranstalter waren der Kneippverein, vertreten durch Vorsitzenden Gerard Zacher und dessen Stellvertreterin Johanna Nothhaft, die AOK, vertreten durch Dipl.-Ökotrophologin Christa Katzdobler, das Donau-Isar-Klinikum, vertreten durch Jürgen Stern, sowie die vhs.

Der Chefarzt beleuchtete das interessante Thema Allergien aus mehreren Sichtweisen und zeigte auch mögliche Therapien auf. Ein bewusster Umgang mit einer Allergie helfe, im Alltag besser zurechtzukommen. So sei trotz Allergie ein genussvolles Leben möglich. Dies gelte auch für Kinder und Jugendliche. Dr. Mandl gab dazu eine Reihe von Hinweisen, erläutere Risikofaktoren, Ursachen und Medikation.

Die häufigsten Auslöser von Allergien sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Nahrungsmittel und Insektengifte. Von einer allergischen Reaktion können verschiedene Organe betroffen sein, der Verlauf kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Unter einer Allergie versteht man eine krank machende Überreaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Stoffe aus der Umgebung. Problematisch sind vor allem Pollen, Insektengifte sowie Arzneimittel.

Beim ersten Kontakt mit einem Allergen stimmt sich das Immunsystem noch auf den Fremdstoff ein und bildet jene IgE-Antikörper, um bei einem späteren Kontakt schnell auf die vermeintlich gefährlichen Eindringlinge reagieren zu können. Erst der nächste Kontakt mit der Substanz setzt die eigentliche allergische Reaktion in Gang: Das Allergen wird angegriffen. Allerdings kann bei Lebensmitteln, Impfstoffen und Medikamenten auch der Erstkontakt schon zu Problemen führen.

Das Entstehen einer Allergie bei Kindern lässt sich nicht mit Sicherheit verhindern, und Kinder, bei denen bereits die Eltern unter Allergien leiden, haben ein höheres Erkrankungsrisiko. Dennoch können einige Vorbeugungsmaßnahmen dazu beitragen, dass eine Sensibilisierung vermieden oder zumindest hinausgezögert werden kann. In den zurückliegenden Jahren haben Allergologen dazu eine Reihe von Erkenntnissen gewonnen und empfehlen, bereits vor der Geburt eines Kindes mit entsprechenden Präventionsmaßnahmen zu beginnen.

Der Chefarzt gliederte seinen Vortrag in die verschiedenen Ursachen . Auch angeborene Anlagen seien zu berücksichtigen. Grundsätzlich sollen beide Elternteile während der Schwangerschaft und nach der Geburt auf das Rauchen verzichten und ihr Kind auch außerhalb der Familie keiner passiven Rauchbelastung aussetzen. Während der Schwangerschaft, in der Stillzeit sowie im ersten Lebensjahr des Kindes ist eine ausgewogene, den Nährstoffbedarf deckende Ernährung von Mutter und Kind besonders wichtig.

In den ersten vier Monaten nach der Geburt sollten Säuglinge mit Muttermilch ernährt werden. Entsprechende Untersuchungen haben ergeben, dass Impfungen das Allergierisiko vermindern können. Damit sind in diesem Fall jedoch nicht sogenannte Allergie-Impfungen zur Hyposensibilisierung bei einer bereits bestehenden Allergie gemeint, sondern Impfungen gegen Infektionskrankheiten. Auch aus diesem Grund sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder alle von der ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen zum jeweils vorgesehenen Zeitpunkt erhalten.

Auffällige Symptome einer Allergie bei Kindern sind unter anderem Heuschnupfen, anfallartig auftretender Husten, Pfeiffgeräusche beim Atmen, Atemnot und Hautprobleme. Dr. Mandl zeigte Behandlungsmöglichkeiten auf. Auf Anfrage von Johanna Nothhaft stellte der Chefarzt fest, dass der zurzeit allgegenwärtige braun-gelbe Sahara-Wüstensand gewöhnlich keine Allergien verursacht.

 

Referenten und Veranstalter