Schlüssellochchirurgie: Ein Segen für die Patienten

02.11.2015

Die Möglichkeiten der modernen Chirurgie standen im Mittelpunkt des Vortrags von Oberärztin Birgit Urlbauer am DONAUISAR Klinikum Landau. Dank der Schlüssellochtechniken können komplizierte Operationen in Landau, aber auch am DONAUISAR Klinikum Dingolfing mit kleinsten Schnitten durchgeführt werden. Statt eines großen Bauchschnitts gäbe es jetzt meist nur drei bis vier kleine Schnitte. Darüber würden die Instrumente eingeführt. „Die Schnitte sind kurz und heilen deshalb schneller. Danach sieht man kaum noch etwas davon“, sagte die Fachärztin für Viszerzalchirurgie. Dank der raschen Wundheilung könnten die Patienten das Krankenhaus auch schnell wieder verlassen und ihr normales Leben wieder aufnehmen. „Dass wir heute so operieren können, ist ein Segen für die Patienten“, stellte Urlbauer fest. 

Auf drei Anwendungsgebiete der minimalinvasiven Chirurgie ging Urlbauer näher ein: auf die Gallenoperationen, die Operation eines Bruchs und eines entzündeten Blinddarms. „Bei all diesen Erkrankungen haben sich diese Verfahren besonders bewährt“, berichtete die Oberärztin. Gerade bei Schmerzen aufgrund von Gallensteinen oder Entzündungen der Gallenblase kann durch die Entfernung dieser rasch Abhilfe geschaffen werden. „Lebensnotwendig ist eine Gallenblase nicht“, stellte die Referentin fest. Auch ohne Blinddarm könne man gut leben, aber „eine Blinddarmentzündung kann lebensbedrohlich werden, wenn es zu einem Durchbruch kommt“, so Birgit Urlbauer. Auch heute noch könne man an einem Blinddarmdurchbruch versterben, wenn die Therapie zu spät begonnen werde. Wenn die Operation dagegen früh genug erfolge, heilten innere und äußere Wunden ohne bleibende Schäden. 

Rund 200.000 Mal werden pro Jahr in Deutschland Leistenbrüche operiert. Das sei der häufigste chirurgische Eingriff. Und hier helfe tatsächlich nur die Operation. Bei Beschwerden sei das Risiko von Komplikationen, wie einer Darmeinklemmung groß und diese könne lebensgefährlich sein. Deshalb werde bei Beschwerden zur OP geraten. Um einen erneuten Leistenbruch besser zu verhindern, würden heutzutage bei Erwachsenen meist gut verträgliche Kunstfasernetze eingebaut. Auch große Bauchwandbrüche können mittels der Schlüssellochchirurgie erfolgreich behandelt werden. Die Entfernung größerer Darmanteile erfolge ebenfalls minimalinvasiv, hier sei nur ein sechs Zentimeter großer Schnitt zum Bergen des Teilstücks nötig. In Landau und Dingolfing könnten die Patienten von den Vorteilen der minimalinvasiven Chirurgie profitieren. „Es gibt kaum Blutverluste, die Narben sind klein und heilen schnell, Infektionen sind extrem selten und die Patienten kommen schnell wieder auf die Beine. Sowohl in Landau als auch in Dingolfing haben wir damit nur gute Erfahrungen gemacht“, fasst die Fachärztin ihren Vortrag zusammen.

Oberärztin Birgit Urlbauer

Den Vortrag haben die vhs Landau, die AOK, der Förderverein des Klinikums und das DONAUISAR Klinikum selbst organisiert.