Chronische Schmerzen individuell bekämpfen

15.01.2015

Starke Schmerzen können einem das Leben buchstäblich zur Hölle machen. Oftmals werden die Möglichkeiten der speziellen Schmerztherapie trotzdem noch nicht vollständig genutzt. Welche Therapiemaßnahmen es gibt und wie sie angewendet werden können, thematisierte Chefarzt Dr. Axel Menzebach, Leiter des Instituts für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an allen drei Standorten des DONAUISAR Klinikums, bei seinem Vortrag „Lebensqualität trotz chronischer Schmerzen“ in der AOK Plattling.

Für Schmerzen gibt es demnach verschiedene Ursachen: eine Operation oder eine akute bzw. chronische Erkrankung. Unabhängig von der Ursache verhindern Schmerzen es, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Um die Lebensqualität und Selbständigkeit der Patienten wiederherzustellen bzw. zu erhalten, bedarf es in manchen Fällen einer speziellen Versorgung der Schmerzen. „So individuell Schmerzen sein können, so individuell muss auch deren Anamnese und Behandlung durchgeführt werden“, erklärt Dr. Menzebach. Schmerzen würden dabei nicht nur ältere Menschen belasten, auch jüngere könne es treffen. Die junge Generation beklage sich überdurchschnittlich häufig über stressbedingte Schmerzen. Dies sei auf gesteigerte Anforderungen in Schule, Studium und Beruf zurückzuführen.

Die Schmerztherapie am DONAUISAR Klinikum beginne deshalb bereits mit einer umfassenden Analyse des Schmerzes gemeinsam mit dem Patienten. Der Erstkontakt zur Abklärung der Schmerzursache und Symptome erfolge in der Regel über die Ärzte im MVZ Klinikum Deggendorf oder Landau. Gerade bei chronischen Schmerzen könne es erforderlich sein, dass die Betroffenen von Experten verschiedener Fachrichtungen untersucht werden, um zu einer umfassenden Diagnose zu gelangen. Die Entscheidung für oder gegen eine ambulante bzw. stationäre Behandlung könne dann erst in einem zweiten Schritt erfolgen. Für einen stationären Aufenthalt wurde am DONAUISAR Klinikum Landau eine eigene Abteilung für chronische Schmerzpatienten eingerichtet. Gerade diese Patienten benötigen eine besondere Zuwendung und erfahrene Ärzte. Hier verfolge Chefarzt Dr. Menzebach und sein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Physio-, Ergo- und Kunsttherapeuten sowie Schmerzpsychologen einen umfassenden und auf den Patienten abgestimmten Therapieansatz und damit eine ganzheitliche Behandlung der Schmerzen.

Bei der multimodalen Schmerztherapie kommen neben operativen Eingriffen auch physiotherapeutische Maßnahmen einschließlich manueller Therapie, Sport- und Bewegungstherapie, schmerzpsychologische und psychotherapeutische Behandlungen in Gruppen- und Einzelsitzungen sowie Schmerzpflaster zum Einsatz. Auch alternative Verfahren, wie Taping, Akupunktur, Fußreflexzonenmassage, Schröpfen, Biofeedback, Lachyoga und Aromatherapie, können nach Dr. Menzebach einen wesentlichen Teil des Behandlungskonzeptes ausmachen. Zur übergreifenden Schmerzbehandlung arbeitet die Klinik für Schmerztherapie eng mit anderen Fachabteilungen zusammen.

Der nächste Informationsabend in der Reihe „Gesundheit im Dialog“, welche gemeinsam vom DONAUISAR Klinikum, der AOK, dem Kneippverein und der Volkshochschule organisiert wird, findet am 10. Februar 2015 in den Räumlichkeiten der AOK Deggendorf statt. Chefarzt Prof. Dr. Matthias Behrend wird hier über Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen der Schilddrüse informieren. Der Eintritt ist frei.

Foto: Chefarzt Dr. Axel Menzebach mit Horst Strohmaier, Teamleiter der AOK Geschäftsstelle Plattzling