Ganzheitliche Hilfe für Kinder

09.01.2015

„Jeder Euro, der in ein Kind investiert wird, zahlt sich beim Erwachsenen mehrfach aus“, davon ist Chefarzt Dr. Michael Mandl fest überzeugt. Deswegen hat er auch für die Errichtung des Sozialpädiatrischen Zentrums am DONAUISAR Klinikum Deggendorf gekämpft. Heute ist er sehr froh darüber, dass er dort auch Kindern umfassend und ganzheitlich helfen kann. Dass dies oft auch den großen Druck von den Familien und Kindern nimmt zeigt das folgende Fallbeispiel, das die leitende Oberärztin Dr. Eva Tilgner aufgezeichnet hat.

Lukas, 9 Jahre alt, besucht die dritte Klasse. Eigentlich ist er ein ganz pfiffiger Kerl. Wenn da nur die Schule nicht wäre: In Diktaten macht Lukas viele Fehler, auch das Lesen fällt dem Jungen noch immer recht schwer. In Mathe macht er Flüchtigkeitsfehler. Und das, obwohl er und seine Mama regelmäßig üben. An den Hausaufgaben sitzt er häufig zwei Stunden und braucht oft Hilfe und Unterstützung.

In letzter Zeit gibt es wegen der anstrengenden Lernsituation immer wieder Streit zwischen Lukas und seiner Mama. Inzwischen hat Lukas gar keinen Spaß mehr am Lernen und an der Schule, er bezeichnet sich selbst schon als „doof“. Die Mutter macht sich bereits Gedanken, ob ihr Junge tatsächlich in der Schule überfordert oder einfach nur faul ist. Die Lehrerin hat beim letzten Elternsprechabend die Mutter darauf hingewiesen, dass hinter Lukas Problematik vielleicht mehr stecken könnte: eine Aufmerksamkeitsstörung, eine Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörung. Vielleicht ist Lukas tatsächlich mit den Anforderungen in der Schule überfordert.

Lukas Mutter spricht daraufhin mit dem behandelnden Kinderarzt, der Lukas schon seit seiner Geburt kennt. Nach einem ausführlichen Gespräch überweist er die Familie an das Sozialpädiatrische Zentrum Deggendorf. Dort werden nach einem sehr ausführlichen Erstgespräch zahlreiche Untersuchungen mit Lukas gemacht, um herauszufinden, woher seine Schulprobleme kommen. In der psychologischen Untersuchung werden Intelligenz, Lese-, Rechtschreib- und Rechenfertigkeiten, die Konzentrationsfähigkeit sowie die emotionale und soziale Entwicklung getestet. Bei Bedarf prüft die Logopädin die sprachlichen Fertigkeiten, die Ergotherapeutin Wahrnehmung und Motorik. In einer weiteren Untersuchung wird geprüft, ob neurologische Gründe für die Schulprobleme vorliegen. Dabei legen alle Beteiligten Wert darauf, dass die Untersuchungen spielerisch und kindgerecht durchgeführt werden.

Nach Abschluss aller Untersuchungen findet dann ein Gespräch mit der Familie statt, in dem die Untersuchungsergebnisse und mögliche Behandlungsansätze erläutert werden.

Informationen unter Telefon 0991/380-3440.