Stationäre Schmerztherapie startet mit elf Patienten

28.11.2014

Mit einem sehr guten Start hat die stationäre Schmerztherapie im DONAUISAR Klinikum Landau begonnen: „Wir hatten am ersten Tag elf Patienten. Das ist hocherfreulich. Man muss nämlich wissen, dass Einrichtungen an Unikliniken vielleicht 15 Plätze haben“, sagt Chefarzt Dr. Menzebach. Die Patienten kommen aus den Landkreisen Dingolfing-Landau, Deggendorf und Passau. „Für den Anfang ist das ein sehr beachtliches Einzugsgebiet“, fügt der Chefarzt an.

Die ersten Patienten sind zwischen 25 und 86 Jahren alt. Diese Spannweite ist eine anspruchsvolle Aufgabe für den Chefarzt und sein Team: „Der eine hat Schmerzen in der Hand und will neben vielen anderen Alltagstätigkeiten auch wieder Plätzchen backen können. Der andere leidet so stark unter Nervenschmerzen, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Wir vereinbaren mit unseren Patienten deshalb ganz individuelle, realistische und konkrete Ziele und versuchen gemeinsam mit ihnen, durch den Schmerz verschüttete Ressourcen zu aktivieren.“

Trotzdem will Dr. Menzebach nicht zu viel versprechen: „Menschen funktionieren nicht wie Autos, bei denen man ein defektes Teil austauscht und dann läuft der Motor wieder. Wir behandeln ganze Menschen mit all ihren komplexen Schmerzproblemen, unterschiedlichen Biographien und Lebensentwürfen. Wunderheilungen sind nicht zu erwarten. Wer das als Schmerzmediziner verspricht, wird zu Recht schnell unglaubwürdig“, stellt er fest.

Um die Patienten ganzheitlich behandeln zu können, hat Dr. Menzebach ein Team aus unterschiedlichen Berufsgruppen um sich versammelt: Ärzte, Physio-, Ergo- und Kunsttherapeuten sowie Schmerzpsychologen unterstützen die Patienten mit ganz unterschiedlichen Angeboten. Auch die anderen Abteilungen des DONAUISAR Klinikums werden nach Bedarf einbezogen. So ist der Chefarzt z. B. sehr froh, dass die Klinik für Konservative Orthopädie und spezielle orthopädische Chirurgie (Chefarzt Dr. Kamran Dabidian) und die für Wirbelsäulenchirurgie (Chefarzt Prof. Dr. Stefan Rath) in Landau vor Ort sind. „Das ist unser Konzept einer multimodalen Schmerztherapie: Wir behandeln Menschen umfassend, keine Diagnosen oder Akten.“ Weil es dazu Zeit braucht, bleiben die Patienten etwa 14 Tage auf der neuen Station.
Wer unter chronischen Schmerzen leidet, sollte mit seinem Hausarzt sprechen, ob er die Vorstellung bei einem spezialisierten Schmerzmediziner für sinnvoll hält. Der erste Schritt wäre dann ein ambulanter Termin im MVZ Landau (Tel. 09951/75-2237) oder im MVZ Deggendorf (Tel. 0991-380-3883).

Zur Person des neuen Chefarztes
Dr. Axel Menzebach ist 41 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Er stammt aus Soest in Westfalen, absolvierte sein Studium an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und setzte seine Ausbildung an den Unikliniken Münster und Rostock fort. Bis vor Kurzem war er Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Am Plattenwald in Bad Friedrichshall (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg). Er ist Facharzt für Anästhesiologie und hat die Zusatzausbildungen für Intensivmedizin, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin absolviert.