Verbesserte Schlaganfallbehandlung für den Landkreis Dingolfing

26.11.2014

„In der Schlaganfallbehandlung ist Zeit Gehirn“, das ist der Leitsatz von Peter Rieger, der seit Kurzem den neuen Fachbereich Neurologie am DONAUISAR Klinikum Dingolfing leitet. Ihm ist wichtig, dass die Patienten schnell behandelt werden, damit die Folgen eines Schlaganfalls möglichst gering bleiben. „Wir bieten hier die Akutbehandlung auf dem neuesten Stand und setzen auch die Thrombolyse ein, wenn sie möglich ist“, erläutert Rieger. Damit das reibungslos klappt, baut er in Dingolfing eine schnell erreichbare Spezialstation für Schlaganfälle auf.

Wichtig sei dabei vor allem der Faktor Zeit: „Deshalb optimieren wir unsere internen Abläufe. Wir sind aber auch über die gute Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst sehr froh. Der Rekord für den Beginn der Schlaganfallbehandlung liegt bisher bei 17 Minuten. Darin enthalten ist die komplette Diagnostik und die Einleitung der Thrombolyse“, berichtet Rieger nicht ganz ohne Stolz. Dies sei nur möglich gewesen, weil das Krankenhaus von der Rettungsleitstelle vorgewarnt gewesen sei. Ebenso wichtig sei, dass der Betroffene oder seine Angehörigen die Warnsymptome des Schlaganfalls erkennen und sofort eine Krankenhauseinweisung veranlassen würden. Bei plötzlichem Auftreten einer Halbseitenschwäche, halbseitiger Gefühls- oder Sehstörungen, von Sprachstörungen, starkem Schwindel mit Gangunsicherheit oder auch von vernichtenden Kopfschmerzen sollte sofort der Notarzt geholt werden und ohne Umweg ein Krankenhaus mit Schlaganfalleinheit angefahren werden.

Die Behandlung im Krankenhaus erfolgt am besten in einer Spezialstation für Schlaganfälle, wie sie das DONAUISAR Klinikums Dingolfing bietet. Dort ist sie in die Intensivstation integriert und stellt eine umfassende, zeitnahe Diagnostik und intensive Behandlung des akuten Schlaganfalles sicher. Die Betreuung in der Akutphase erfolgt in einem interdisziplinären Team unter neurologischer Führung, Hand in Hand mit spezialisierten Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden (Sprachtherapeuten) und Mitarbeitern des Sozialdienstes. Durch diese engmaschige Zusammenarbeit wird eine deutliche Verbesserung des Krankheitsverlaufes erreicht. Bleibende Schäden können zwar trotzdem oft nicht vermieden, doch aber erheblich gemindert werden. „Dabei geht es zum Beispiel darum, ob ein Mensch im Rollstuhl bleibt oder mit einem Rollator wieder mobil ist“, sagt der Facharzt.
In Dingolfing stehen alle wichtigen Geräte zur Schlaganfallbehandlung bereit: „Die erforderlichen Verfahren zur Bildgebung (CT und MRT) befinden sich vor Ort, alle Möglichkeiten zur Monitorüberwachung sind gegeben“, sagt Rieger. Wichtig sei für ihn auch die Anbindung an das neurovaskuläre Zentrum am DONAUISAR Klinikum Deggendorf. „Hier arbeiten wir etwa mit der Neurochirurgie eng zusammen – z. B. wenn eine Gehirnblutung eingetreten ist oder wenn es um die mechanische Wiedereröffnung eines verschlossenen Hirngefäßes geht.“

Zum Spektrum der Abteilung gehört aber auch die Behandlung anderer neurologischer Krankheitsbilder wie entzündlicher Erkrankungen der Nerven, die Abklärung von epileptischen Anfällen oder von Polyneuropathien. Auch dem Verdacht auf eine Demenzerkrankung kann nachgegangen werden.

Ausführlich über die Schlaganfallbehandlung in Dingolfing informiert Peter Rieger am Montag, 1. Dezember, um 19:30 Uhr im Seminarraum der Stadtwerke Dingolfing an der Wollerstraße. Der Vortrag steht unter dem Titel „Schlaganfall – Jede Sekunde zählt“. Der Eintritt zu der Veranstaltung des Fördervereins des DONAUISAR Klinikums Dingolfing ist frei. Die musikalische Gestaltung übernimmt die städtische Musikschule Dingolfing.


Zur Person
Peter Rieger stammt aus Unterfranken, war am Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt tätig, hat in Burghausen eine neurologische Einheit mit aufgebaut und war später in Altötting leitender Oberarzt an der Neurologischen Klinik. Seit November wohnt der 43-Jährige Arzt mit seiner Frau und den drei Kindern auch in Dingolfing.