Die Waschmaschine des Körpers pflegen

28.05.2013

Die Niere hat Dr. Harald Kaul in den Mittelpunkt seines Vortrags in der Reihe "Gesundheit im Dialog" gestellt. Das Doppelorgan bildet die „Waschmaschine“ des Körpers. Etwa ein Fünftel des Blutes wird pro Minute durch sie gepumpt und dort gereinigt. Bis zu 1 Million Nierenkörperchen filtern, erläuterte der Oberarzt am DONAUISAR Klinikum, die Giftstoffe heraus und sorgen dafür, dass die Blutsalze im richtigen Verhältnis bleiben. Darüber hinaus werden von der Niere wichtige Hormone gebildet. Bei den Erkrankungen der Nieren könne man grundsätzlich zwei Arten unterscheiden. Plötzlich auftretende Erkrankungen wie zum Beispiel ein Harnaufstau der Nieren bei der Nierensteinerkrankung sind zwar schmerzhaft, können aber meist vollständig durch entsprechende Maßnahmen behoben werden. Ein chronisches Nierenversagen - etwa in einem Viertel der Fälle verursacht durch Diabetes - könne dagegen nicht wieder rückgängig gemacht werden. Hier sei es für die Patienten wichtig, früh genug einen Spezialisten (Nephrologen) aufzusuchen. 

Die Folgen eines Nierenversagens seien oft, dass sich die Flüssigkeit im Körper sammle oder eine Übersäuerung des Blutes erfolge. Begünstigt werden durch chronische Nierenerkrankungen auch das Auftreten von Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Wenn die Nierenfunktion auf 10 bis 15 Prozent gesunken sei, müsse meist eine Dialyse durchgeführt werden. Dazu gebe es eine Reihe verschiedener Verfahren, die Dr. Kaul erläuterte. Gemeinsam sei ihnen, dass die Giftstoffe aus dem Blut entfernt werden. Nötig seien dafür drei Mal vier Stunden pro Woche. Eine Nierentransplantation sei eine Variante, dies zu umgehen.

"Leider gebe es zu wenige Spender, so dass die Patienten lange an der Dialyse warten müssten." Um Nierenschäden zu vermeiden, sei es sinnvoll, das Rauchen zu unterlassen sowie Medikamente mit nierenschädigenden Wirkungen zu vermeiden. Ein normaler Blutdruck sei ebenso wichtig wie eine angemessene Trinkmenge (zwei Liter pro Tag).Dabei sei die Betreuung durch den Nierenspezialisten sinnvoll: "Man kann die Erkrankung der Nieren zwar nicht heilen, aber den Verlauf in vielen Fällen über Jahre hinweg verzögern." Im Namen der Organisatoren bedankte sich Bereichsleiter Franz Huber von der AOK auch für das DONAUISAR Klinikum Deggendorf, den Kneippverein und die Volkshochschule Deggendorf.

Foto: Dr. Harald Kaul (r.) referierte zum Thema Nierenerkrankungen. Franz Huber moderierte.