Hernien-Zentrum

Etwa eine Milliarde Menschen auf der ganzen Welt sind im Laufe ihres Lebens von einer Hernie betroffen. Davon werden etwa 20 Millionen Leistenbrüche (Leistenbruch-OP) operiert, schätzen die internationalen Herniengesellschaften. Alleine in Deutschland werden jährlich rund 275.000 Leistenbrüche und ungefähr 100.000 Bauchwandbrüche operiert.

Was ist eine Hernie? 

Eine Hernie beschreibt einen Bauchwandbruch, bei dem Fettgewebe und teilweise auch Eingeweide aus der Bauchhöhle nach außen gedrückt werden.

Die Bauchwand setzt sich aus verschiedenen Strukturen zusammen und schützt die inneren Organe vor äußeren Einflüssen. Gleichzeitig hält sie die inneren Organe auch in der richtigen Position in der Bauchhöhle. Bei der Entstehung von Hernien ist die Funktion der Bauchwand als Schutzbarriere gestört und die Bauchorgane finden einen Weg nach außen. Bei diesen Bauchwandbrüchen, also Hernien, werden die ausgetretenen Organabschnitte nur noch von Haut bedeckt und liegen ungeschützt an der Oberfläche.

Zur Entstehung von Hernien führt ein einfacher Mechanismus, der auf sogenannten biomechanischen Auslösern beruht. Das Anspannen der Bauchmuskulatur führt zur Erhöhung des Drucks in der Bauchhöhle (Bauchpresse) – etwa bei folgenden Tätigkeiten:

  • Anheben oder Tragen schwerer Gegenstände
  • Crunches
  • Toilettengang

Dabei werden die inneren Organe (Bauchorgane) gegen Lücken in der Bauchwand gepresst. Wenn eine der Lücken ungewöhnlich groß ist oder die Verstärkung der Bauchwand zu schwach, kann ein Bauchorgan in die vorhandenen Lücken hineingedrückt werden. Die Ausstülpung von inneren Bauchorganen, die nur noch durch Haut bedeckt werden, nennt man Hernie.

Welche Hernien gibt es und wie werden sie behandelt?

Bauchwandhernien-OP
Die Operation bei Bauchwandhernien gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in den Industrienationen, da diese Komplikation bei etwa vier Prozent der Menschen auftritt. Besonders häufig sind Männer im Alter zwischen 40 und 50 Jahren betroffen. Außerdem gibt es eine angeborene Form bei Kindern, die häufig ebenfalls durch eine Hernien-Operation beseitig werden muss.

Leistenbruch-OP
Da sich die Bruchlücke bei einer Leistenhernie niemals von selbst verschließen wird, sondern vielmehr mit der Zeit immer größer wird, und zudem das Risiko besteht, dass etwa der Darm im Leistenkanal eingeklemmt und von der Blutzufuhr abgeschnitten wird, sollte eine Leistenhernie stets im Rahmen einer Leistenbruch-Operation chirurgisch behandelt werden.

Nabelbruch-OP
Bei einer Nabelbruch-OP werden die Ränder der Bruchpforte wieder zusammengenäht, wobei der Ablauf der Hernien-Operation bei einer Nabelhernie von der Größe der Nabelhernie abhängt. Je nach Bruchgröße und Alter des Patienten wird die Bruchlücke mittels Bauchschnitt als offene Nabelbruch-OP oder mittels minimal-invasiver Bauchspiegelung (Schlüsselloch-Nabelhernien-OP) als geschlossene Nabelhernien-OP durchgeführt.

Narbenbruch-OP
Narben als Folge von offenen Bauchoperationen (Laparotomien) können eine Schwachstelle in der Bauchdecke darstellen und sich zu einer Bruchpforte entwickeln. Kommt es zu einer Vorwölbung der Bauchdecke und zu einem Durchtritt von Eingeweiden etc., spricht man von einer Narbenhernie oder einem Narbenbruch. Dieser muss in der Regel im Rahmen einer Narbenbruch-Operation behandelt werden.

Schenkelhernien-OP
Die Schenkelhernie (Schenkelbruch, Femoralhernie) gehört zu den am häufigsten auftretenden Hernien bei Frauen. Bei der Schenkelhernie kommt es zu einem Bruch unterhalb des Leistenbandes, so dass die Vorwölbung meist auf der Oberschenkelinnenseite zu sehen ist. Schenkelhernien sind im Allgemeinen schmerzhaft und weil es bei Schenkelhernien schnell zur Einklemmung von Darmanteilen kommen kann, erfolgt in der Regel eine Schenkelhernien-OP.

Zwerchfellbruch-OP
Bei einem Zwerchfellbruch sollte bei größeren Beschwerden und der Gefahr von Organverletzungen eine Zwerchfellbruch-OP (Hiatushernien-OP) durchgeführt werden. Diese Hernien-Operation erfolgt in Vollnarkose, wobei es verschiedene Methoden der Zwerchfellbruch-OP gibt. Als Zugangsweg wird entweder ein Bauchschnitt (Laparotomie) gewählt oder es wird eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) vorgenommen.

Warum sollte man sich in einem Zentrum behandeln lassen?

In unserem Hernienzentrum können wir Ihnen eine höchstmögliche Qualität und Sicherheit bieten. Unsere erfahrenen Operateure finden für jeden Patienten die richtige Behandlung. Dadurch haben sie weniger Schmerzen und kommen schneller wieder auf die Beine. Durch das Zertifizierungsverfahren wird das regelmäßig geprüft und bestätigt.