Husten nicht auf die leichte Schulter nehmen

10.01.2018

Vortrag von Chefarzt Dr. Dennis Bösch im DONAUISAR Klinikum Landau
 
Husten ist ein normaler Schutzreflex der Lunge, er kann aber mitunter auch ein Zeichen für eine schwere Erkrankung sein. Die Frage, ab wann ein Husten abgeklärt werden muss, beantwortete Chefarzt Dr. Dennis Bösch im DONAUISAR Klinikum Landau. Der Internist und Facharzt für Lungenheilkunde erklärte rund 30 Zuhörern, wie komplex diese alltägliche Körperfunktion ist und wie sie mit verschiedenen Krankheiten verknüpft sein kann. 

Schon beim Gespräch mit dem Patienten erfährt der Pneumologe wertvolle Informationen: Wann kommt der Husten? Wie lange besteht er schon? Was löst ihn aus? Ist Auswurf dabei? Wie sieht dieser aus? Tritt er mit Fieber auf und geht er mit einem Gewichtsverlust einher? Die Antworten auf diese Fragen zeigen oft den Weg zur Diagnose. Wichtige Erkrankungen seien die Bronchitis (Entzündung der großen Atemwege) und die Pneumonie, also die Infektion des eigentlichen Lungengewebes. Dann gibt es verschiedene Medikamente, die selten zu Husten führen können, wie Dr. Bösch erläuterte. Die möglichen Ursachen sind vielfältig und das Spektrum der zugrundeliegenden Erkrankungen reicht von harmlos bis akut bedrohlich.

Besonders ging der Lungenspezialist auf die Lungenentzündung ein. Sie sei keine harmlose Erkältung, sei gerade im höheren Alter häufig schwer zu erkennen und führe mit steigendem Alter nicht selten auch zum Tod. Beim Lungenkrebs sei das Husten kein Frühsymptom, da die meisten Raucher einen chronischen Husten hätten. Die Raucher sollten sich daher an ihren Hausarzt wenden, wenn sich ihr Husten über längere Zeit verändere. 

Dr. Bösch und Marion Zimmermann von der vhs
Dr. Bösch mit Marion Zimmermann von der vhs Landau. 

Das Husten sei auch mit Komplikationen verbunden: Es könne z.B. einen Asthmaanfall herbeiführen, Heiserkeit hervorrufen, manchmal sogar einen Rippenbruch, Inkontinenz oder einen Muskelkater auslösen. Besonders eindrucksvoll sei es, wenn ein Hustenanfall zu einem kurzen Bewusstseinsverlust führe. Da auch dies verschiedene andere Ursachen haben könne, sei eine ausführliche Abklärung wichtig. Neben der körperlichen Untersuchung gehören dazu meist eine Lungenfunktionsprüfung, eine Laboruntersuchung, Röntgenaufnahmen, ein Herzultraschall oder auch eine Spiegelung der Bronchien. 

Chefarzt Bösch gab den Zuhörern abschließend auch praktische Tipps mit auf den Weg: Wann ist z.B. der Husten bei einer Erkältung nicht mehr normal? Wenn eines der folgenden Zeichen auftritt, sollte man einen Arzt aufsuchen: bei einer Dauer länger als 14 Tage, bei Fieber über 39 Grad, bei blutigem Auswurf, bei Luftnot und Schmerzen. 

Seit nunmehr fast drei Jahren steht das Team der Pneumologie des DONAUISAR Klinikums in Dingolfing für die spezielle Versorgung der Menschen in der Region zur Verfügung und ist mittlerweile eng mit den Hausärzten und niedergelassenen Spezialisten vernetzt.