Hoffnung bei Prostatakrebs: Neue Möglichkeiten

19.10.2017

Hoffnung für betroffene Männer: Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs
Chefarzt Dr. Leonhard Stark referierte in Osterhofen –
Schirmherrin Liane Sedlmeier dankt für Informationen

Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Pro Jahr kommen in Deutschland ca. 60.000 Neuerkrankungen hinzu. Wird der Tumor früh erkannt, bestehen sehr gute Heilungschancen. Welche Möglichkeiten es zur frühen Diagnose gibt und wie der Prostatakrebs behandelt werden kann, darüber hat Chefarzt Dr. Leonhard Stark, Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie am DONAUISAR Klinikum Deggendorf, in Osterhofen gesprochen. Rund 60 Interessierte, überwiegend Männer, waren zum Vortrag ins Gasthaus Bayerischer Löwe gekommen. Die Stadt Osterhofen mit Schirmherrin Liane Sedlmeier, die AOK Osterhofen vertreten durch Peter Wagner und das DONAUISAR Klinikum haben gemeinsam zu der Informationsveranstaltung eingeladen. Bürgermeisterin Sedlmeier freute sich sehr, dass Dr. Stark für diesen Vortrag nach Osterhofen gekommen ist, um die Bevölkerung aus erster Hand zu informieren. Auch wenn sie als Frau nicht direkt von diesem Thema betroffen sei, liege ihr die Gesundheit der ganzen Bevölkerung sehr am Herzen. Aufklärung und Früherkennung würden hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Der Prostatakrebs, so Dr. Stark, würde sich leider erst in späteren Stadien durch Schmerzen bemerkbar machen. Eine Heilung sei dann nicht mehr möglich. Eine Vorsorge mit Tastuntersuchung und die Messung des PSA-Wertes seien die Eckpfeiler der Früherkennung. Neben der Höhe des PSA-Wertes sei insbesondere dessen Verlauf ein wertvoller Baustein in der Früherkennung. Für den Nachweis des Tumors ist die Prostatabiopsie erforderlich. Dabei sei nicht jeder Prostatakrebs gleich. Es gebe große Unterschiede in der Aggressivität der Tumoren. Auch müsse bei einer Therapieempfehlung das Alter des Patienten berücksichtigt werden. Bei manchen Tumoren könne auch ein abwartendes Verhalten mit regelmäßigen Kontrollen ausreichen.

Beim metastasierten Tumor stünden hormonelle Manipulationen, die Chemotherapie sowie neuerdings auch nuklearmedizinische Therapien zur Verfügung. Hat sich der Tumor gegen den Hormonentzug durchgesetzt, könne durch eine sekundäre Hormonmanipulation das weitere Tumorwachstum verzögert werden. Bei aggressiven Tumoren biete sich die Chemotherapie an. Ein besonderes Problem beim Prostatakrebs seien die Knochenmetastasen. Diese können zu erheblichen Schmerzen führen, zudem gefährde ein Befall der Wirbelkörper die Stabilität der Wirbelsäule. Für diese Patienten eigne sich das Radium 223, ein Radionuklid. Dieses lagere sich bevorzugt an Knochenmetastasen an und zerstöre so die Metastasen unter Schonung des umliegenden Knochenmarkes. Während Radium 223 gezielt bei Knochenmetastasen zum Einsatz komme, zielen neueste Entwicklungen darauf ab, die Radionuklide direkt an die Prostatakrebszelle zu binden und somit eine Zerstörung der Tumorzellen überall im Körper zu erreichen.

Wesentlich in der Therapie des Prostatakrebs sei dabei die enge Zusammenarbeit des Urologen mit verschiedenen Fachrichtungen wie Nuklearmedizin, Strahlentherapie oder Radiologie.

Im Anschluss an den Vortrag beantwortete Dr. Stark noch individuelle Fragen der interessierten Zuhörer. Einige berichteten dabei auch von eigenen Erfahrungen und machten anderen Betroffenen und Anwesenden Mut.



Setzen sich gemeinsam für die Früherkennung des Prostatakrebs ein:
Chefarzt Dr. med. Leonhard Stark, 1. Bürgermeisterin der Stadt Osterhofen Liane Sedlmeier und Peter Wagner von der AOK Osterhofen