Neu in der Radiologie: Bessere Bilder, weniger Strahlung

19.08.2016

DONAUISAR Klinikum investiert für eine bessere Behandlung 

Die Radiologie des DONAUISAR Klinikums Deggendorf ist technisch auf dem neuesten Stand. Das Haus hat über 700.000 Euro in hochmoderne Geräte investiert. Für die Patienten hat das zwei große Vorteile: Die Röntgenbilder werden noch besser und die Strahlenbelastung noch einmal erheblich geringer. „Die Dosis sinkt um bis zu 80 Prozent. Dabei hatten wir ohnehin schon vergleichsweise geringe Werte“, betont Chefarzt Dr. Clemens Rock die Vorzüge. Jährlich werden in der Deggendorfer Radiologie mehr als 50.000 Aufnahmen angefertigt.
Zudem hätten sich die Arbeitsabläufe wesentlich verbessert: „Wir arbeiten dort jetzt komplett digital, die Röntgenbilder stehen wie bei der Digitalkamera ohne die bisher notwendigen Zwischenschritte sofort zur Verfügung “, fügt er an und erklärt die Technik: „Die neuen Festkörperdetektoren entsprechen einem verbesserten Chip in einer Digitalkamera. Mit dieser Technik wird die Dosisausbeute optimiert bei noch höherer Auflösung. Auf einen Fotoapparat übertragen entspricht das einer wesentlich verbesserten Lichtausbeute bei einer gleichzeitig höheren Megapixelrate.“ 
Damit kann die Radiologie ihrem Auftrag zur Unterstützung der Therapie noch besser gerecht werden. Dabei geht es bei weitem nicht nur um gebrochene Knochen. „Auch die Internisten freuen sich über die besseren Bilder, wenn wir z. B. eine Lunge röntgen.“ Zusätzlich steht mit dem neuen ebenfalls digitalen Durchleuchtungsarbeitsplatz ein multifunktionales Gerät zur Verfügung, mit dem eine Vielzahl verschiedener Funktionsabläufe des Körpers radiologisch abgebildet werden können wie z.B. das Schlucken, die Passage von Kost durch die Speiseröhre und den Magen-Darm-Trakt oder auch Schmerztherapien an der Wirbelsäule bei chronischen Rückenschmerzpatienten durchgeführt werden. Hierbei wird das Gerät auch vom MVZ Klinikum Deggendorf, insbesondere von der Neurochirurgie, mitgenutzt. Dabei sei es der Anspruch des Teams trotz der ganzen Technik den Patienten weiterhin in den Mittelpunkt zu stellen: „Wir wissen, dass die Patienten oft Schmerzen haben, wenn sie bei uns untersucht werden. Deswegen behandeln wir sie möglichst schonend.“ 

Team der Radiologie
Das Team der Radiologie freut sich über die neuen Geräte. Stellvertretend: Chefarzt Dr. Clemens Rock (v.l.) und die medizinisch-technischen Röntgenassistenten Markus Ernst, Konrad Rankl und Klaus Jungiereck. 

Mit Hilfe verschiedener bildgebender Verfahren erstellen Radiologen Diagnosen, kontrollieren den Krankheitsverlauf von Patienten oder führen spezielle Therapien durch. Die moderne Technik bildgebender Systeme bietet die Möglichkeiten der minimal-invasiven Diagnostik und Therapie. Das Angebot des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie umfasst die digitale konventionelle Röntgendiagnostik des ganzen Körpers einschließlich Durchleuchtungsuntersuchungen sowie die Gefäßdiagnostik (Angiographie) und den Ultraschall (Sonographie)  inklusive farbkodierter Duplexsonographie (spezieller Gefäßultraschall). 
In enger Kooperation mit der RadiologenGemeinschaft Deggendorf wird die gesamte radiologische Diagnostik angeboten. Dazu gehören auch die Bereiche Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Mammadiagnostik. Die Mammadiagnostik erfolgt seit ca. 2 Jahren ebenfalls voll digital mit Festkörperdektoren und entsprechend geringer Strahlenbelastung für die Patienten. Auch das vor einem Jahr in Deggendorf am Klinikum installierte neue hochmoderne CT-Gerät benötigt erheblich weniger Dosis zur Bilderstellung bei besserer Bildqualität und noch schnellerem Untersuchungsablauf.  Davon profitieren sowohl die stationären als auch die ambulanten Patienten. 
Darüber hinaus bietet das Institut auch ein umfangreiches Spektrum interventioneller Eingriffe an. Bei der minimal invasiven Gefäßtherapie werden z.B. Blutgefäßverengungen oder Gefäßverschlüsse mit feinen Drähten und Kathetern wiedereröffnet. Zudem können Gefäßstützen aus Metall („Stents“) eingebracht werden, um das Gefäß offen zu halten. Zum Leistungsspektrum gehört auch der selektive Verschluss tumorversorgender Gefäße ggf. mit lokaler Chemotherapie von Tumoren vor Ort, um das Tumorwachstum zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. 
Mittels spezieller Sonden, die in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose von außen eingebracht werden, kann in einem exakt definierten Areal im Körper Hitze erzeugt werden, um Gewebe zu zerstören (Radiofrequenzablation). Diese Methode eignet sich besonders, um einzelne Tumorherde bis zu einem Durchmesser von vier Zentimetern z. B. an Leber oder Lunge zu zerstören, ohne das Organ oder Teile entfernen zu müssen. 
Zum Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie gehört auch die Abteilung für Nuklearmedizin. Diese erlaubt eine spezielle Art der Bildgebung, die es ermöglicht, Funktionen bzw. Stoffwechselprozesse von vielen Organen zu erfassen (z. B.  bei der sog. Schilddrüsen- oder Knochenszintigraphie). Dazu wird einem Patienten eine geringe Menge eines radioaktiven Stoffes zugeführt. Diese sind meistens mit einem speziellen Pharmazeutikum gekoppelt, das sich in einzelnen Organen anreichert. Danach werden mit einer Spezialkamera Aufnahmen des Körpers gemacht, die die Verteilung des radioaktiven Stoffes in bestimmten Körperbereichen zeigen. Die Abteilung bietet das gesamte konventionelle Spektrum der diagnostischen Nuklearmedizin (außer PET-CT) an.