Wann braucht es ein künstliches Gelenk?

15.06.2016

Wann braucht es ein künstliches Gelenk?
Chefarzt Prof. Dr. Peter Schandelmaier referierte auf Einladung des VdK

Einen spannenden und teilweise auch recht unterhaltsamen Vortrag hat Chefarzt Prof. Dr. Peter Schandelmaier vor rund 100 Zuhörern gehalten. Fast bis auf den letzten Platz waren die Stuhlreihen im Georg-Haberl-Saal in der Klinik Angermühle am Stadtpark gefüllt. Im Mittelpunkt des Interesses standen Operationen an Hüfte und Knie. Oliver Antretter, Kreisvorsitzender des VdK Deggendorf, begrüßte die vielen Zuhörer und freute sich sehr über das rege Interesse.

Professor Schandelmaier operiert Hüft- und Kniegelenke am DONAUISAR Klinikum Deggendorf und Landau. In seinem Vortrag ging er der Frage nach, ob jeder dank der steigenden Lebenserwartung ein Ersatzgelenk benötige. Besonders wichtig sei der Knorpel, der im Gelenk wie ein Polster wirke und damit die Knochenstrukturen schütze. Durch seinen Schwund entstehe Arthrose. Verletzungen z.B. am Meniskus würden die Wahrscheinlichkeit einer Arthrose zusätzlich begünstigen. Empfehlenswert seien eine mäßige Belastung und eine Reduzierung eines eventuell vorhandenen Übergewichts.

Bei beginnenden Beschwerden seien Physiotherapie, Injektionen und Medikamente sinnvoll: „Solange eine kleine Packung Schmerzmittel im Monat noch ausreicht, muss man nicht zur Operation schreiten“, brachte es der erfahrene Mediziner auf den Punkt. Würden die Beschwerden schlimmer, seien die Grenzen der konservativen Therapie erreicht. Dann helfe oftmals nur der künstliche Gelenkersatz, um den Leidensdruck zu verringern und die Mobilität zu sichern. Das betreffe ungefähr jeden dritten Deutschen.

Die über Jahrzehnte bewährten Prothesen würden in Deggendorf und in Landau mit minimal-invasiven Verfahren und unter Einsatz einer speziellen OP-Navigation eingesetzt. Diese ermöglichen eine gewebeschonende Art der Implantation, eine schnellere Rehabilitation sowie einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. Nach der Operation erhielten die Patienten eine spezielle Schmerztherapie. In der Regel würden die Patienten noch am OP-Tag mit ihrem Operateur aufstehen. Dann gehe es in der Regel auf Reha und nach drei Monaten seien die Patienten meist wieder fit. Die Lebensdauer der künstlichen Gelenke betrage in der Regel über 15 Jahre.

Die Operationen in Deggendorf und in Landau erfolgen nach den Standards des zertifizierten Endoprothesenzentrums. Durch die strengen Vorgaben zur Erlangung dieses Gütesiegels werde eine hohe medizinische Qualität sichergestellt. Optimierte Behandlungsabläufe gewährleisten, dass Patienten interdisziplinär betreut und damit Komplikationen reduziert würden.

Der Vortrag wurde gemeinsam vom DONAUISAR Klinikum und von Erika Langer, Kreisfrauenvertreterin des VdK-Kreisverbandes Deggendorf, organisiert.



Foto (v.l.): Oliver Antretter, Vorsitzender VdK-Kreisverband Deggendorf, Erika Langer vom VdK-Kreisverband Deggendorf und Chefarzt Prof. Dr. Peter Schandelmaier