Seit 15 Jahren nachgewiesen erfolgreich gegen Brustkrebs

02.05.2016


Mit einem großen Symposium hat das Mammazentrum Ostbayern sein 15-jähriges Bestehen und die erfolgreiche Re-Zertifizierung durch die Deutsch Krebsgesellschaft gefeiert. Chefärztin Doris Augustin hob den rasanten Fortschritt in der Brustkrebs-Therapie hervor. Durch die ständige Verbesserung der Behandlung vor Ort und enge Zusammenarbeit mit den führenden Forschungseinrichtungen profitieren die Deggendorfer Patientinnen stets mit als erste vom Fortschritt der Wissenschaft. Dies hat die Deutsche Krebsgesellschaft ein ums andere Mal durch ihre Auszeichnung als „Zertifiziertes Brustzentrum“ bestätigt. Dadurch empfiehlt sie den Patientinnen auch, sich in diesem spezialisierten Zentrum behandeln zu lassen. 

Ein wichtiger Baustein für diese erfolgreiche Entwicklung sei die große Kontinuität der Mitarbeiterinnen: „Sie sind der Garant für die optimale Behandlung der Patienten – durch ihr Wissen und ihre Erfahrung“, sagte Chefärztin Augustin. Wichtig für den dauerhaften Erfolg der Therapie seien auch unterstützende Angeboten. Dazu gehören die Rehasportgruppe, die Physiotherapie vor Chemotherapie (durchgeführt von Schülern der Berufsfachschule für Physiotherapie) und die Beratung zu Kosmetik und Wellness. Wichtig ist Chefärztin Augustin die gute Zusammenarbeit mit allen niedergelassenen Ärzten und den weiteren Kooperationspartnern: „Die Brustkrebsbehandlung ist Teamwork sowohl innerhalb als auch außerhalb des Krankenhauses.“ 

Prof. Dr. Nadia Harbeck und Dr. Rachel Würstlein von der Ludwig-Maximilians-Universtät in München referierten zu neuen Entwicklungen bei der Antihormonellen Therapie. Durch sie kann das Wachstum von Tumorzellen gestoppt werden, die das weibliche Hormon Östrogen angeregt werden. Hier standen besonders die richtige Auswahl der Substanzen und der optimale Zeitpunkt der Gabe im Mittelpunkt. 

Privatdozentin Dr. Aurelia Noske gab spannende Einblicke in den besonders wichtigen Bereich der Gewebeuntersuchungen. Die Pathologin von der TU München erläuterte die Bedeutung für die präzise Tumordiagnose – durch sie könnten gut- und bösartige Erkrankungen unterschieden werden. Immer mehr gewinne die Pathologie aber auch an Gewicht bei der Entscheidung über die Verwendung der richtigen Medikamente, da durch molekulare Gentests die Wirksamkeit bereits im Vorfeld abgeschätzt werden könnte. 

Referenten

Zur Strahlentherapie sprach Dr. Michael Allgäuer aus Regensburg. Er stellte die Vorteile der Teilbrustbestrahlung vor. Sie reduziere das Auftreten von Herzinfarkten und verbessere das kosmetische Ergebnis. Dr. Ingo Bauerfeind aus Landshut sprach unter anderem dazu, ob bei der Erkrankung einer Brust die zweite auch entfernt werden sollte. Grundsätzlich sei es in immer mehr Fällen möglich auch die betroffene Brust z. B. durch bessere OP-Techniken zu erhalten. Trotzdem werde die Entfernung der zweiten Brust immer wieder diskutiert, obwohl ihr medizinischer Nutzen nicht nachgewiesen sei. Teilweise seien auch falsche Informationen im Umlauf. Allerdings gebe es Studien aus Amerika, die trotzdem eine Steigerung des subjektiven Wohlbefindens der einzelnen Patientinnen vermuten lassen. Allerdings zeige der Trend, dass die Anzahl der Brustentfernungen erheblich sinke. 

Dr. phil. Celina von Bezold ging auf die Bedeutung von Sinnverlust und Sinnfindung in der Therapie von Krebspatientinnen ein. Damit sprach sie die extrem wichtige Psychologische Seite der Krebsbehandlung an und ging auf die Frage ein, ob Leid auch Sinn haben könne. Die Veränderungen der Leitlinien zur Behandlung von Brustkrebs erläuterte Prof. Dr. Anton Scharl aus Amberg als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie.