Lebensqualität trotz chronischer Schmerzen

29.10.2014

Chronische Schmerzen verhindern oftmals, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Fehlbelastungen des Bewegungsapparates, Schlaflosigkeit und sozialer Rückzug, sind nur einige der Nebeneffekte, die ständige Schmerzen mit sich bringen können. Um die Lebensqualität und Selbständigkeit der Patienten wiederherzustellen bzw. zu erhalten, bedarf es einer speziellen Versorgung der Schmerzen. So individuell Schmerzen sein können, so individuell muss auch deren Anamnese und Behandlung durchgeführt werden.

Welche Möglichkeiten die moderne Schmerztherapie bietet, erklärte Dr. Axel Menzebach, Chefarzt an allen drei Standorten des DONAUISAR Klinikums bei seinem Vortrag „Lebensqualität trotz chronischer Schmerzen“ am DONAUISAR Klinikum Landau. Die gut besuchte Abendveranstaltung aus der Reihe „Gesundheit im Dialog“ wurde gemeinsam vom DONAUISAR Klinikum, der AOK, der vhs Landau und dem Förderverein des Klinikums organisiert.

Dass Schmerzen aber nicht nur ältere Menschen belasten, zeige die Tatsache, dass nach Aussage von Dr. Menzebach auch sehr viele Schüler gerade in Prüfungszeiten bei ihm vorstellig würden. Die Anforderungen an junge Menschen würden stetig zunehmen, deshalb klage auch die junge Generation besonders über stressbedingte Schmerzen.

Menzebach erklärte, dass es für Schmerzen verschiedene Ursachen geben könne: eine Operation oder eine akute bzw. chronische Erkrankung. Die Schmerztherapie am DONAUISAR Klinikum beginne deshalb bereits mit einer umfassenden Analyse des Schmerzes. Ziel einer jeden Schmerztherapie müsse es sein, gemeinsam mit dem Patienten realistische und ganz individuelle Behandlungsziele zu erarbeiten. Zur Abklärung der Schmerzursache und Symptome erfolge der Erstkontakt in der Regel über die Ärzte im MVZ Deggendorf und Landau. Gerade bei chronischen Schmerzen könne es erforderlich sein, dass die Betroffenen von Experten verschiedener Fachrichtungen untersucht werden, um zu einer umfassenden Diagnose zu gelangen.

Die Entscheidung für oder gegen eine ambulante bzw. stationäre Behandlung könne erst in einem zweiten Schritt erfolgen. Hier verfolge Chefarzt Dr. Menzebach und das Ärzteteam vom DONAUISAR Klinikum einen umfassenden und auf den Patienten abgestimmten Therapieansatz, die multimodale Schmerztherapie. Diese stehe für eine interdisziplinäre, fachabteilungsübergreifende Behandlung der Schmerzen. Dabei kämen neben operativen Eingriffen auch physiotherapeutische Maßnahmen einschließlich manueller Therapie, Sport- und Bewegungstherapie, schmerzpsychologische und psychotherapeutische Behandlungen in Gruppen- und Einzelsitzungen sowie die Anwendung von Schmerzpflastern zum Einsatz. Zur übergreifenden Schmerzbehandlung arbeitet die Klinik für Schmerztherapie eng mit der Neurochirurgie, der konservativen Orthopädie sowie der physikalischen Therapie zusammen.

Auch alternative Verfahren könnten nach Dr. Menzebach einen wesentlichen Teil eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes ausmachen. Dazu gehörten etwa Taping, Akupunktur, Fußreflexzonenmassage, Schröpfen, Biofeedback, Lachyoga und Aromatherapie. Gerade das „Taping“ erfreue sich nach Dr. Menzebach bei den Patienten großer Beliebtheit, da es wärme und betroffene Körperregionen stütze. Somit könne bei der Schmerztherapie auf eine Vielzahl von Möglichkeiten zurückgegriffen werden, jedoch ergebe nicht alles was heutzutage angeboten werde, bei jedem Patienten auch Sinn. Der Umgang mit Schmerzen und deren Vermeidung sei ein weiterer wichtiger Baustein einer umfassenden stationären Therapie.

Die nächste Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Gesundheit im Dialog“ findet am 9. Dezember um 19 Uhr am DONAUISAR Klinikum Landau statt. Hier wird Josef Plenk, Leiter der Physikalischen Therapie am DONAUISAR Klinikum Landau, über die Möglichkeiten der modernen Physiotherapie referieren. Alle Klinikmitarbeiter, Patienten und Interessierten sind bereits jetzt herzlich zum Vortrag eingeladen.