Bewegung als Mittel im Kampf gegen Krebs

15.04.2014

Körperliche Aktivität und moderates Kraft- und Ausdauertraining rücken zunehmend in den Blickpunkt der Medizin und der Öffentlichkeit, wenn es um die Therapie von Krebserkrankungen geht. Dieser Entwicklung schenkten die Verantwortlichen des Onkologischen Zentrums und der Berufsfachschule für Physiotherapie am DONAUISAR Klinikum Deggendorf in einem wissenschaftlichen Vortrag besondere Aufmerksamkeit.
Im Rahmen eines Qualitätszirkels, zu dem sich Klinikmitarbeiter, niedergelassene Ärzte und Physiotherapeuten versammelten, konnte Prof. Dr. Matthias Behrend, Leiter des Onkologischen Zentrums, und Melanie Handlos, die Schulleiterin der Berufsfachschule für Physiotherapie, Dr. Joachim Wiskemann vom Nationalen Krebsforschungszentrum Heidelberg begrüßen. Wiskemann, der sein berufliches Wirken ganz auf die wissenschaftliche Erforschung der Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf Tumorerkrankungen ausgerichtet hat, stellte den Anwesenden aktuelle Studien im Bereich der Krebsforschung im Zusammenhang mit Sport vor. Kritisch und fundiert fasste er die derzeitige Studienlage zusammen und gab Anhand von Praxisbeispielen wertvolle Hinweise zur Bewegungstherapie mit Krebspatienten. Er stelle insbesondere die nachweislich positiven Einflüsse von professionell geleiteten Trainingsprogrammen auf die Entwicklung einer Tumortherapie heraus.
In einem zweiten Vortrag erläuterte Gabriele Kittel die Aufgabengebiete der Rehagruppe des Krebssportvereiens VIVERE e.V. Im wöchentlichen Rhythmus treffen sich Krebspatienten zu einem speziellen Bewegungsprogramm um selbst aktiv zur Verbesserung ihrer Lebensqualität während oder nach einer Krebserkrankung beizutragen. Positiv hervorgehoben wurde von der Verantwortlichen des Onkologischen Zentrums auch der Einsatz der Physiotherapieschüler unter Leitung von Karin Polke, die sich im Rahmen ihres Praxisunterrichts um eine individuelle Betreuung und Beratung der Krebspatienten in der Onkologie Ambulanz des DONAUISAR Klinikums Deggendorf bemühen.
Prof. Dr. Siegfried Wagner, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Deggendorf zeigte sich in seinen Schlussworten erfreut über die Zukunftsweisenden Vorträge und war sichtlich begeistert viele junge Physiotherapeuten unter den Zuhörern zu sehen. Deutlich wurde, dass auch in diesem Bereich des Onkologischen Zentrums, großer Wert auf die Vernetzung aller Berufgruppen, die an der Therapie von Krebspatienten beteiligt sind gelegt wird. Klar wurde auch, dass gezielte Bewegung unter Anleitung von Physiotherapeuten einen noch höheren Stellenwert in der Therapie von Krebserkrankungen gewinnen muss.

Bewegung
Foto: Setzen sich für Bewegung als Heilmittel ein: Prof. Dr. Siegfried Wagner (v.l.), Melanie Handlos, Dr. Joachim Wiskemann, Gabi Kittel, Prof. Dr. Matthias Behrend, Dr. Jens Kuhfahl und Karin Polke.