Onkologischer Patiententag 2013

19.10.2013

Experten begleiten Krebspatienten
Überblick beim Onkologischen Patiententag

Krebspatienten bleiben mit ihrer Erkrankung nicht allein: Sie werden am Onkologischen Zentrum des DONAUISAR Klinikums Deggendorf durch ein Team sowohl bei der Behandlung als auch bei der Nachsorge begleitet. Wenn alle Spezialisten zusammenhelfen, kann das bestmögliche Ergebnis für den Betroffenen erreicht werden. Deutlich gemacht haben dies die Experten vor 150 Besuchern beim 7. Niederbayerischen Onkologischen Patiententag im Deggendorfer Kapuzinerstadl.
Eine wichtige Rolle bei der Begleitung der Betroffenen spielen die Ärzte. Ihre Kompetenz ist der Garant für eine gute Behandlung. Die neueren Entwicklungen im medizinischen Bereich stellten die Onkologen Dr. Jens Kuhfahl und Regine Maier vor. Die medizinische Behandlung der Erkrankung besteht aus den Säulen Operation, Strahlentherapie, unterstützende Angebote und Medikamente. Ältere Verfahren wie die regionale Tumortherapie zeigten keinen Überlebensvorteil, dagegen zielten die neueren Medikamente immer genauer auf den Tumor. Außerdem könne man immer besser schon im Vorhinein feststellen, ob eine Chemotherapie anschlagen wird. Auch Impfungen seien auf dem Weg, noch besser vor Krebs zu schützen. Und schließlich gebe es Ansätze, das Immunsystem besser zu trainieren, damit es gegen Tumore vorgeht. Allerdings sei das noch weitgehend Zukunftsmusik.
Karin Polke stellte die Bedeutung der Bewegung für den Heilungserfolg vor. Die Lehrerin für Physiotherapie machte deutlich, dass etwa in einer Gruppe, wie es sie am DONAUISAR Klinikum Deggendorf gibt, die Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit leichter fällt. Zudem erhielten einige Patienten der Onkologischen Ambulanz eine individuelle Einzelbehandlung durch Physiotherapieschüler. „So begleiten wir die Patienten. Wir erhalten die Unabhängigkeit, arbeiten an Funktionsverlusten und lindern Nebenwirkungen“, sagte Polke.

Die Experten referierten beim Onkologischen Patiententag.


Zum Begleitteam der Patienten gehören auch die Ernährungsberaterinnen Sigrid Eberle und Michaela Maierhofer. Sie erläuterten wie unerwünschter Gewichtsverlust vermieden werden kann. Neben dem richtigen Einsatz von spezieller Zusatznahrung, gingen die beiden Ernährungsberaterinnen auch auf die individuelle Zubereitung von Mahlzeiten für Krebspatienten ein. Um dem Thema Mangelernährung entgegenzutreten, veranstalten die Verantwortlichen des Onkologischen Zentrums Deggendorf regelmäßig professionell geführte Kochkurse.  Der nächste Kochkurs, organisiert von Frau Maierhofer und Frau Eberle findet am 30. Oktober statt.
Die Möglichkeiten der Palliativmedizin stellte Dr. Barbara Lighvani von der Deggendorfer Palliativstation am DONAUISAR Klinikum vor. Durch den Vortrag von Dr. Lighvani wurde das professionelle und engagierte Arbeiten der Mitarbeiter des Palliativteams erfahrbar. Eine moderne und zielgerichtete Ausstattung der Deggendorfer Palliativstation unterstützt zudem die individuelle Betreuung der Patienten.
Die sozialen Unterstützungsmöglichkeiten stellte Cornelia Beetz von der Bayerischen Krebsgesellschaft vor. Die bayerische Krebsgesellschaft unterhält seit vielen Jahren schon eine Beratungsstelle am DONAUISAR Klinikum Deggendorf. Neben den Bereichen Rehabilitation, Schwerbehindertenrecht und Existenzsicherung informierte sie über finanzielle Hilfen durch die Krankenversicherung und andere Leistungsträger.
Professor Dr. Matthias Behrend ging als Leiter des Onkologischen Zentrums zusammen mit Johann Kapfenberger von der AOK auf die verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen ein, die eine Früherkennung von Tumorerkrankungen ermöglichen. Mit dem Slogan „Früherkennung ist die beste Heilungschance“ zeigte Professor Behrend anhand von Vergleichszahlen beim Darmkrebs auf, dass durch die Nutzung des Vorsorgeangebotes und der Behandlung von Tumoren im Frühstadium bestmögliche Heilungschancen erzielt werden. Unterstrichen wurde diese Aussage zum Abschluss des Patiententages durch die Ausführung von Herrn Kapfenberger. Der Referent der AOK Gesundheitskasse weitete die Ausführungen zum Thema Vorsorge auf alle Tumorerkrankungen aus, und gab den Zuhörern wertvolle Hinweise zu den jeweiligen Vorsorgeansprüchen.
Die Veranstalter des Onkologischen Zentrums zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf des 7. Onkologischen Patiententages und kündigten an, im kommenden Jahr die Anstrengungen der Unterstützung von Krebspatienten im Bereich Beratung zu intensivieren, indem mehrere „Expertenrunden“ in das Jahresprogramm des Onkologischen Zentrums aufgenommen werden sollen. So soll ein noch unmittelbarerer Kontakt zwischen Interessierten und Fachexperten hergestellt werden.